Union stimmte gegen Fan-Konzept der Klubs

Union Berlin hat sich auf der virtuellen Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga gegen das Konzept für die eingeschränkte Rückkehr der Fans in Corona-Zeiten ausgesprochen.

Der Klub aus der Hauptstadt plädierte für eine vollständige Auslastung der Stadien und war auch mit den neuen Richtlinien zu Gästefans und Alkohol-Verbot nicht einverstanden. Dies geht aus einer Erklärung von Berlins Vereinspräsident Dirk Zingler hervor.

"Es gehört zu unserem demokratischen Verständnis, dass wir die mehrheitliche Entscheidung der Vereine akzeptieren", schrieb Zingler: "Gleichzeitig ist es uns wichtig, dass alle Unioner wissen, was ihr Verein unternommen hat, um gemeinsam mit den anderen Vereinen und Kapitalgesellschaften in der DFL zu einem anderen Abstimmungsergebnis zu gelangen."

Kurzer Rückblick: Die 36 Klubs der 1. und 2. Bundesliga hatten sich am Dienstag auf vier Maßnahmen geeinigt - keine Stehplätze und kein Alkohol bis Ende Oktober, Verzicht auf Gästefans bis Jahresende, Sammlung sämtlicher Kontaktdaten. Für die Entscheidung war lediglich eine einfache Mehrheit in der Versammlung nötig.

Seifert zeigt Verständnis für Union-Vorstoß

Union fügte sich dem Resultat der Wahl zwar, machte seine Ablehnung im Nachgang aber deutlich: "Da wir mit dem Vorgehen grundsätzlich nicht einverstanden sind und zudem die Anträge zu Gästefans, Stehplätzen und Alkoholausschank für unausgewogen im Hinblick auf unsere allgemeine gesellschaftliche Verantwortung, aber auch auf unsere spezielle Verantwortung für Fußballanhänger halten, haben wir bei diesen drei Anträgen mit Nein gestimmt."

Die Eisernen hätten gerne schon beim Star der neuen Saison vor einem vollen Stadion gespielt. Für das Stadionerlebnis seien "Stehplätze unverzichtbar". Und auch Gästefans würden schlicht dazu gehören.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert zeigte Verständnis: "Mit dem Vorstoß haben sie einen Wunsch zum Ausdruck gebracht. Den haben doch alle." Und weiter: "Wir haben eine Sehnsucht nach Normalität, die ersetzt aber keine Pläne."