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Union erobert CL-Platz - aber Coup gegen Bayer überschattet

Union erobert CL-Platz - aber Coup gegen Bayer überschattet

Mit dem nächsten Sieg gegen ein Topteam hat Favoritenschreck Union Berlin zumindest für eine Nacht einen Champions-League-Platz erobert.

"Das hört sich natürlich extrem gut an. Vor der Saison hätte damit keiner gerechnet, dass wir da stehen", sagte Matchwinner Cedric Teuchert bei DAZN. Der Angreifer erzielte in der 88. Minute den Treffer des Abends beim 1:0 (0:0)-Erfolg gegen Bayer Leverkusen und verschärfte damit die Ergebniskrise der Werkself. (Spielplan und Ergebnisse der Bundesliga)

Zwar gewann der Tabellendritte zuletzt im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt (4:1), in der Bundesliga ist die Mannschaft von Peter Bosz allerdings seit vier Partien sieglos. Der neue Tabellenvierte Union rückte mit 28 Punkten bis auf einen Zähler an die Rheinländer heran. (Die Tabelle der Bundesliga)

"Nichtsdestotrotz betrachten wir das ganz nüchtern. Wir haben uns ein klares Saisonziel gesteckt. Aber ich glaube, keine Mannschaft spielt im Moment gerne gegen uns", sagte Teuchert.

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Rassismus-Eklat überschattet Union-Sieg

Eine Szene unmittelbar nach dem Abpfiff könnte allerdings ein Nachspiel haben und überschattete den Erfolg der Unioner.

Bayers Innenverteidiger Jonathan Tah warf Union Rassismus vor. Gegenüber dem deutschen Nationalspieler Nadiem Amiri sei während einer Diskussion "der Begriff 'Scheiß-Afghane'" gefallen, sagte Tah.

Erster Sieg für Berlin gegen Bayer

Teucherts langer Sprint zum Siegtreffer bedeutete den ersten Dreier der Berliner gegen Bayer im vierten Anlauf seit dem Aufstieg im Sommer 2019.

"Wir wissen alle, dass wir hier nur drei Punkte mehr für unser Ziel gesammelt haben, auf 40 Punkte zu kommen", mahnte Unions Linksverteidiger Christopher Lenz. Für Teuchert aber hörte sich der vierte Platz "extrem gut an. Das macht sehr viel Spaß, gerade."

Tah hadert: "Dürfen das Spiel nicht verlieren"

Bayer-Verteidiger Tah haderte mit dem späten Kontergegentor: "Natürlich dürfen wir das Spiel nicht verlieren. Wir hatten auch unsere Möglichkeiten, haben sie aber nicht genutzt. Dann muss es ein Unentschieden sein, so ein Tor dürfen wir dann nicht bekommen. Aber es ist auch unsere Art und Weise, so hoch zu stehen."

Leverkusen ging die Partie betont offensiv an. Dank der Schnelligkeit von Moussa Diaby kamen die Gäste auch über die rechte Seite mehrmals hinter die Abwehrkette, doch Amiri und Patrik Schick machten zu wenig aus ihren Chancen. Jung-Star Florian Wirtz stand wegen Problemen in der Kniekehle nicht im Bayer-Kader.

Die Eisernen mit Alu-Pech - Becker verletzt sich

Union agierte aus einer verstärkten Abwehr mit drei Innenverteidigern und einer Fünferkette. Im Spiel nach vorne präsentierten sich die Gastgeber enorm ballsicher, vermieden aber zu hohes Risiko. Dennoch lag das 1:0 für die Hausherren in der Luft. Nach einer Ecke von Christopher Trimmel kam Florian Hübner aus kurzer Distanz frei zum Kopfball, setzte den Ball aber neben das Tor. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

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Pech für Union war, dass der zuletzt so starke Sheraldo Becker nach einem Zweikampf mit Edmond Tapsoba nach 25 Minuten verletzt raus musste. Für den Angreifer aber kam: Teuchert. Bosz reagierte darauf, indem er seine beiden Außen Leon Bailey und Diaby auf die jeweils andere Seite schickte, doch Union stellte sich schnell auf die Finte ein.

Bis zur Halbzeit war Leverkusen der Führung deutlich näher. Nach Vorstößen über die Außenbahnen kam der Ball häufiger gefährlich nach innen an die Strafraumgrenze, doch Amiri (38.) und Julian Baumgartlinger (42.) zielten aus der zweiten Reihe nicht genau genug.

"Wir verlieren die Bälle zu schnell, dadurch wird der Druck der Leverkusener größer", warnte der noch leichte verletzte Union-Routinier Christian Gentner zur Halbzeit bei DAZN.

Teuchert erst ohne Glück, dann treffsicher

Den besseren Start nach der Pause erwischten die Gäste. Teuchert (55.) lief allein auf das Leverkusener Tor zu, sein Abschluss war gut, doch der Ball prallte an den Innenpfosten, von dort rollte das Leder parallel entlang der Torlinie, strich am linken Pfosten vorbei und trudelte schließlich ins Toraus.

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Leverkusen drängte auf die Führung, das eröffnete Union Freiräume. Mitte der zweiten Halbzeit tauchte der Ex-Schalker Teuchert erneut vor dem Tor der Gäste auf, verzog aber - ganz spät machte er es besser.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)