Werbedreh mit Red-Bull-Star: Auba provozierte BVB

Pierre-Emerick Aubameyang (li.) posiert mit Youtube-Star Sean Garnier auf dem Trainingsgelände des BVB

Borussia Dortmunds Toptorjäger Pierre-Emerick Aubameyang ist offensichtlich nicht nur wegen seiner 30-minütigen Trainingsverspätung aus dem Kader für das BVB-Spiel beim VfB Stuttgart gestrichen worden.

Auch ein Video-Dreh mit einem YouTube-Star ist ihm zum Verhängnis geworden. Einem YouTube-Star, der pikanterweise auch noch mit der Mutterfirma von RB Leipzig in Verbindung steht.

Aubameyang tauchte am vergangenen Mittwoch bei der nicht-öffentlichen Trainingseinheit mit dem Freestyle-Fußballer Sean Garnier auf. Der Franzose wollte Aubameyang mit seinem Kamerateam einen Tag begleiten. Die beiden Stars posteten ein Foto des gemeinsamen Termins auf ihren jeweiligen Instagram-Accounts.

Das Problem dabei: Wie SPORT1 aus Vereinskreisen erfuhr, war der Dreh nicht vom Klub abgesegnet - und damit ein Verstoß gegen die internen BVB-Regeln.

Dreh war nicht genehmigt

Weder bei der BVB-Medienabteilung, noch auf anderer Klubebene, war die Aktion demnach angefragt. Offiziell standen am Mittwoch nur drei Interviewtermine auf der Agenda.

Man muss wissen: Private Drehs und Interviews zwei Tage vor dem Spiel sind beim BVB nur mit Sondergenehmigung des Vereins gestattet, im kommerziellen wie auch im sportlichen Interesse des Klubs.

In Mannschaftskreisen sorgte Aubameyangs Alleingang am Mittwoch nun für Kopfschütteln. Zumal der von Red Bull gesponserte Youtuber Garnier nicht zum ersten Mal in Dortmund auftauchte.

Bosz schränkt die Narrenfreiheit ein

Schon in der Vergangenheit drehte Aubameyang mit Garnier auf dem BVB-Trainingsgelände und schon damals nicht immer zum Wohlgefallen seiner Mitspieler.

Generell gilt Aubameyangs Rolle innerhalb des Teamgefüges als heikel: Ebenso wie Vorgänger Thomas Tuchel gewährt Trainer Peter Bosz seinem Ausnahmestürmer mehr Freiheiten als anderen, um ihn bei Laune zu halten. Aber wie schon Tuchel nach Aubameyangs unerlaubtem Flug nach Mailand im vergangen Jahr kam nun auch Bosz zum Schluss, dass er seinem Star die Grenzen aufzeigen musste. Es soll auch konkrete Beschwerden von Teamkollegen gegeben haben.

In Verbindung mit der Verspätung am Tag darauf brachte die Aktion das Fass zum Überlaufen.

Öffentlich kommentieren möchte der BVB die Angelegenheit übrigens vorerst nicht mehr: Auf SPORT1-Nachfrage verwies der Klub ein weiteres Mal auf die knappe Mitteilung, dass Aubameyang aus "disziplinarischen Gründen" suspendiert wurde.