Formel 1: Vettel-Helm sorgt für Zoff

Beim Kanada-GP will Sebastian Vettel mit einem Spezial-Helm auf Umweltsünden aufmerksam machen. Sein Team Aston Martin ist gegen den Protest, der Deutsche in der Folge angesäuert.

Den Protest-Helm konnte Vettel letztendlich doch nicht tragen.
Den Protest-Helm konnte Vettel letztendlich doch nicht tragen. (Bild: Sport1)

Beim Renn-Wochenende in Kanada konnte Aston-Martin-Pilot Sebastian Vettel fahrerisch nur im Training glänzen. Im Qualifying schied er bereits im Q1 aus, im Rennen verpasste er am Ende sicher geglaubte Punkte.

Aufsehen erregte der viermalige Weltmeister dafür neben dem Sportlichen: So hatte Vettel speziell für den Grand Prix in Montreal einen Helm anfertigen lassen. Darauf zu sehen: Kritik am kanadischen Teersandabbau. Getragen hat er den Helm am Ende im Rennen aber nicht.

Laut "Sky"-Informationen hatte Aston Martin den 34-Jährigen in einer speziell einberufenen Sitzung eindringlich ermahnt, auf diese Art des Protests zu verzichten.

"Stoppt den Teersandabbau – Kanadas Klimaverbrechen"

Darauf angesprochen zeigte sich der Deutsche im Anschluss bei "Sky" äußerst wortkarg. "Möchte ich jetzt nichts zu sagen, ich habe ja noch andere Helme." Eine weitere Nachfrage bügelte der Ex-Weltmeister ab.

Bereits am Donnerstag trug Vettel ein T-Shirt mit der Aufschrift "Stoppt den Teersandabbau – Kanadas Klimaverbrechen." Zur Erklärung: Beim Teersandabbau müssen zur Gewinnung von Öl zunächst Urwälder gerodet und dann der Boden abgetragen werden. Erst dann kommt man an das Gemisch aus Sand, Lehm und teerähnlichen Öl.

Vor allem bei Sonya Savage, Energie-Ministerin von Alberta, hatte Vettels Aktion für Ärger gesorgt. Bei Twitter schrieb sie: "Ich habe ja schon Einiges an Heuchelei erlebt im Laufe der Jahre, aber das übertrifft nun wirklich alles. Ein Rennfahrer von Aston Martin, dessen Team von der saudischen Ölgesellschaft Aramco unterstützt wird, beklagt sich über Ölsand."

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