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Vettel: Nicht nur Müll aus Silverstone mitgenommen

Vettel: Nicht nur Müll aus Silverstone mitgenommen

Es war für Sebastian Vettel (34) seine Art der Frustbewältigung.

Der bekennende „Grüne“ sammelte am Sonntagabend in Silverstone nach dem GP von Großbritannien eigenhändig Müll von den Tribünen des britischen Motorsport-Tempels. So wie er es regelmäßig zuhause im Wald des Schweizer Kantons Thurgau macht, der Wahlheimat des vierfachen Weltmeisters aus Heppenheim.

Umwelttechnisch trug er so noch einen wertvollen Beitrag zum Rennen in Silverstone bei, das sportlich ein gebrauchter Tag war. Der Deutsche machte seine gute achte Startposition schon gleich nach dem Restart des nach Verstappens Unfall unterbrochenen Rennens zunichte. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Er wollte beim Rad-an-Rad-Duell mit Weltmeister-Kollege Fernando Alonso zu viel, beschleunigte in einer Kurve mit noch nicht ganz auf Betriebstemperatur laufenden Reifen zu früh und drehte sich.

Rennen früh kaputt für Sebastian Vettel

Das Wettrennen um Punkte war so schon von Anfang an gelaufen. Dementsprechend nüchtern klang auch sein sportliches Fazit: „Das Wochenende sah wirklich vielversprechend aus und ohne all die Probleme wäre ich locker in den Punkten gelandet“, zieht Vettel Bilanz, „aber ein solcher Fehler am Anfang wird eben hart bestraft.“

Allein: Es ist nicht nur Müll, den Vettel aus Großbritannien mitnehmen kann. Auch wenn er nach den Höhenflügen mit seinem fünften Platz in Monaco und dem zweiten in Baku nun das dritte Mal in Folge ohne Punkte blieb. Und Aston-Martin-Teamkollege Lance Stroll, der Sohn des Teambesitzers, zweimal mit einem jeweils achten Platz in den Punkterängen landete – das sechste Mal in zehn Rennen. Das schaffte Vettel nur dreimal. Trotzdem hat er in der Gesamtwertung mit 30 gegenüber 18 Zählern seines kanadischen Teamkollegen im Gesamtklassement noch die Nase vorn. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1).

Vettel bleibt vor Teamkollege Lance Stroll

Wichtiger ist: Auf Stadtkursen wie Monaco und Baku konnte Vettel die Defizite seines Autos, die hauptsächlich in der Aerodynamik liegen, mit seinem fahrerischen Können wettmachen. Auf herkömmlichen Strecken wie in Spielberg oder vergangenes Wochenende in Silverstone aber spielt die Klasse des Rennwagens eine wesentlich größere Rolle als die des Fahrers. Deshalb zählt hier der direkte Qualifying-Vergleich mit dem Teamkollegen.

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Und da war der Deutsche im Gegensatz zu den ersten Rennen der Saison klar schneller, konnte seinen Vorsprung mittlerweile auf 6:4 ausbauen.

Das zeigt: Grundsätzlich geht es in die richtige Richtung für den Hessen. Der Aston Martin wird immer mehr zum Vettel-Mobil, wird immer mehr dem Fahrstil des Wahlschweizers angepasst. „Ich werde immer mehr mit dem Auto vertraut. Man kann von heute auf morgen keine Wunderdinge erwarten“, sagt Vettel. „Wir brauchen schon noch zwei Jahre um siegfähig zu sein.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)