"Vettel sollte sich entschuldigen"
Sebastian Vettel hat sich nach dem enttäuschenden Renn-Wochenende beim Großen Preis von Italien in Monza deutlich zu der Flugshow vor dem Rennen geäußert.
Die „Frecce Tricolori“, die Kunstflugstaffel der italienischen Luftwaffe, zeigte während der Startaufstellung eine Darbietung - sehr zum Unmut des viermaligen Weltmeisters. Ursprünglich hatte die Königsklasse zu Beginn des Jahres angekündigt, derartige Flugshows aus Umweltschutzgründen abzuschaffen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Auf die Frage, ob der Italien-GP im Kalender bleiben sollte, antwortete Vettel nach dem Rennen bei Sky: „Ja, das hoffe ich, und ich hoffe dass sie mit den Überflügen aufhören.“
Und weiter: „Ich habe gehört, dass der Präsident – wer auch immer der Präsident war, ich weiß nicht, war es der Präsident von Italien? Er bestand darauf, den Überflug zu machen. Er ist ungefähr 100 Jahre alt, also ist es schwierig für ihn, diese Art von Ego-Dingen loszulassen.“
In Italien kamen die Worte des Aston-Martin-Piloten alles andere als gut an. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)
Italiener sauer auf Vettel
So schimpfte Geronimo La Russa, Anwalt und Präsident des einflussreichen Automobilklubs von Mailand, im Interview mit der Gazzetta dello Sport: „Die Worte von Sebastian Vettel sind stillos. Das ist Polemik, für unseren Staatspräsidenten beleidigend und für die ganze Republik obendrein. Wir haben uns sehr gefreut, dass Sergio Mattarella zu Ehren von 100 Jahren Monza zur Strecke gekommen ist. Die Staffel ist zum ersten Mal mit 25 Prozent Bio-Anteil beim Kraftstoff geflogen, das war auch für Zivilluftfahrt ein wichtiges Experiment.“
Der 42-Jährige fordert in diesem Zuge Reue von Vettel. „Ich finde, er sollte sich beim Präsidenten Mattarella und allen Italienern entschuldigen.“ Demnach sei die Kunstflugstaffel Teil des italienischen Nationalstolzes. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)
Vettels Ärger richtete sich übrigens hauptsächlich gegen die Formel 1, die sich in Sachen Flugshow offenbar von Präsident Mattarella hatte beeinflussen lassen. „Wenn du ein Versprechen abgibst, dann solltest du es auch halten!“, ärgerte sich der Deutsche.
Über eine mögliche Entschuldigung ist bislang nichts bekannt.
