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Videopanne: Andreas Brehme verschickt ungewollt intime Aufnahme

Der ehemalige Fußballnationalspieler Andreas Brehme hat ein Video für ein Grußbotschaften-Portal aufgenommen. Ungewollt filmt er darin seine Freundin.

Andreas Brehme
Andreas Brehme bei seiner Aufnahme in die Hall of Fame des deutschen Fußballs. Foto: Reuters / Ina Fassbender

„Lieber Alfred, herzliche Glückwünsche zu deinem 80. Geburtstag. Alles erdenklich Gute nicht nur von mir, sondern auch von deinen Kindern.“ Mit diesen Worten beginnt ein Selfie-Video des ehemaligen Profi-Fußballers Andreas Brehme. Das hat er für einen Unbekannten aufgenommen, denn Brehme fügt hinzu: „Ich habe gehört, dass du großer Fußball-Fan gewesen bist. Ganz besonders von der Nationalmannschaft und natürlich auch von meinem Verein, dem FC Bayern München. Trinke einen für mich mit. Dein Weltmeister Andi Brehme.“ Damit ist das Video aber nicht vorbei, denn plötzlich fragt eine Frauenstimme:

„Kann ich rauskommen?“

„Ja.“

Die Kamera schwenkt für einen kurzen Augenblick zu einer Tür, durch die eine Frau ins Zimmer tritt – nur in einem Slip bekleidet. Dann endet das Video. Brehme hat es vor Versenden offenbar nicht geprüft.

Derzeit geht es viral, findet sich auf zahlreichen Plattformen von Twitter bis Reddit. Auch die Bild ist aufgesprungen und schreibt, Brehme würde „seine nackte Freundin bei WhatsApp“ verschicken.

80 Euro für ein Brehme-Grußvideo

Ganz richtig ist das nicht. Tatsächlich handelt es sich um ein Video, das Brehme laut Focus über das Internetportal Memmo.me hochgeladen hat. Dort können persönliche Grüße und Glückwünsche bekannter Personen gekauft werden. Auf der Seite von Brehme gibt es viele Möglichkeiten, die gebucht werden können: vom Geburtstagsgruß über aufmunternde Worte bis hin zu einem Witz. Kostenpunkt: 80 Euro.

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Das Video, das sich derzeit verbreitet, ist schon älter. Das erklärt Brehmes Freundin Susanne Schaefer, die Frau in dem Video, gegenüber Bild: „Das war vorigen Sommer im Urlaub am Gardasee. Wir lachen drüber, und ich ziehe Andi auf, meinen Social-Media-Experten.“ Brehme selbst sagt, dass ihm nicht klar gewesen sei, dass „ich das damals abgeschickt habe“. Immerhin wisse jetzt die ganze Welt, „welch eine tolle Frau ich habe“.

Ungefragte Verbreitung

Das ist eine souveräne Art, mit der Verbreitung des Videos umzugehen. Dabei steht die Frage im Raum, wieso es überhaupt online aufgetaucht ist und geteilt werden konnte. Immerhin werden intime Aufnahmen einer Person verbreitet, die nicht eingewilligt hat. Das ist unter Umständen strafbar. Die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalens schreibt dazu:

„Sind die intimen Bilder, die du verschickst, nicht von dir selbst, verstößt du sehr wahrscheinlich gegen grundlegende Rechte. Denn du verletzt bei der ungefragten Verbreitung schwerwiegend die Persönlichkeitsrechte der abgebildeten Person(en). Zum anderen verstößt du gegen das Urheberrecht, wenn du das Bild nicht selbst erstellt hast. Eine Einwilligung der Person, die abgebildet ist, ist somit unverzichtbar. Verstöße gegen diese Persönlichkeits- und Urheberrechte können mit Geld-, aber auch mit Freiheitsstrafen sanktioniert werden.“

Aber sowohl Brehme als auch Schaefer haben sich offenbar dazu entschieden, den Vorfall nicht zu verfolgen. Und vermutlich ist er so auch schnell wieder vergessen.

Karriere in Deutschland, Italien und Spanien

Andreas Brehme hat eine erfolgreiche Karriere als Fußballer hinter sich. 1990 verwandelte er den entscheidenden Elfmeter im WM-Finale gegen Argentinien und schoss Deutschland zum Titel. 2018 wurde er in die erste Elf der „Hall of Fame des deutschen Fußballs“ aufgenommen.

Nach Stationen bei Bayern München, Inter Mailand und Real Saragossa kehrte er 1998 wieder zum 1. FC Kaiserslautern zurück, wo er seinen Durchbruch als Profi gefeiert hatte. Nach seiner aktiven Zeit als Spieler war Brehme als Trainer und Fernsehexperte tätig. Zuletzt schrieb der Spiegel, Brehme sei vom Klub Vojvodina Novi Sad aus Serbien als Berater angestellt worden. Dort solle er „als Botschafter für internationale Aktivitäten von Vojvodina“ auftreten.

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