Viel Gewürge, aber immerhin ein Sieg: Bayern schlägt Athen

Der FC Bayern München hat einen großen Schritt Richtung Champions-League-Achtelfinale gemacht. Die Leistung beim 2:0 (1:0)-Sieg gegen AEK Athen im vierten Gruppenspiel ließ allerdings erneut viele Wünsche offen.

Aus der Allianz Arena berichtet Tommy Gaber

Robert Lewandowski brachte den FC Bayern per Elfmeter in Führung.
Robert Lewandowski brachte den FC Bayern per Elfmeter in Führung.

Aufstellungen des Spiels FC Bayern München – AEK Athen

Aufgrund der vielen Ausfälle (Coman, Tolisso, Thiago, Robben) stellte sich der FC Bayern quasi von allein auf. Müller durfte mal wieder von Beginn an ran und spielte auf der rechten Halbposition im Mittelfeld. Für James (Wadenbeschwerden) reicht es nicht für die Startelf, der Kolumbianer stand aber immerhin auf der Bank.

  • FC Bayern: Neuer – Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba – Martinez, Goretzka – Gnabry, Lewandowski, Ribery

  • AEK Athen: Barkas – Bakakis, Lampropoulos, Chyrgynskiy, Cosic, Hult – Galanopoulos, Simoes, Alef – Ponce, Mantalos

FC Bayern – AEK Athen: Spielverlauf und Daten

  • Tore: 1:0 Lewandowski (31./Foulelfmeter), 2:0 Lewandowski (71.)

Alle Infos zum Spiel im Yahoo Sport-Datencenter

Mit Ausnahme der ersten fünf Minuten, in denen sie das Spiel kontrollierten und AEK unter Druck setzten, lief in der ersten halben Stunde praktisch nichts zusammen bei den Bayern. Kein vernünftiger Spielaufbau, viel Gebolze, Flanken aus dem Halbfeld, null Überraschungsmomente. Die Gäste aus Griechenland spürten früh die Verunsicherung der Münchner und spielten frech nach vorne. Lampropoulos hatte sogar den Führungstreffer auf dem Kopf, der Ball flog nach einer Ecke nur haarscharf links am Tor vorbei (5.).

Außer einem Kopfball von Goretzka, den AEK-Keeper Barkas glänzend parierte (7.) kam offensiv von den Bayern nichts. Ribery war auf links völlig abgemeldet, Gnabry auf rechts lief sich auch immer wieder fest. Und Thomas Müller machte bei seinem Startelf-Comeback eine unglückliche Figur – Geistesblitze gleich null.

So musste ein zweifelhafter Elfmeter herhalten, um das Spiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Cosic zupfte Lewandowski am Trikot, der Pole ließ sich geschickt in den AEK-Verteidiger fallen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Lewandowski dann selbst – sein 48. Tor in der Champions League.

Sicherheit gab der Treffer den Münchner aber nicht. Es blieb lange Zeit ein Gewürge. Immerhin gelang es den Bayern im Laufe der zweiten Halbzeit das Spiel komplett zu kontrollieren und hinten nichts zuzulassen. Gegen AEK Athen ist das aber das Mindeste.

Nach Lewandowskis zweitem Treffer (71.) im Anschluss an eine Ecke war das Spiel entschieden. Den Bayern gelang gegen einen extrem schwachen Gegner ein wichtiger Dreier. Inwieweit die Münchner durch diesen Sieg ihre (spielerische) Krise überwunden haben, wird sich kommenden Samstag zeigen, wenn die Bayern in der Bundesliga bei Tabellenführer Borussia Dortmund antreten.

Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern München)

Der Pole ist die einzige Konstante beim FC Bayern München. Erst holte er den Elfmeter heraus und verwandelte den Strafstoß dann sicher. Machte AEK mit seinem zweiten Tor, seinem 49. in der Champions League den Garaus.

Flop des Spiels: Uros Cosic (AEK Athen)

Athen verteidigte mit einer Fünferkette, Cosic beackerte mit Hult die linke Abwehrseite der Griechen. Verursachte den Elfmeter durch den ungeschickten Trikotzupfer und ließ Gnabry zwei, dreimal weitgehend ungehindert passieren.

Der Schiedsrichter

Matej Jug aus Slowenien hatte keinen schwierigen Job mit der fair geführten Partie. Nach dem Zweikampf Cosic/Lewandowski ließ er zunächst weiterspielen, ehe ihn der Torrichter auf das angebliche Foul aufmerksam machte. Jug zeigte auf den Punkt – eine regelkonforme, aber harte Entscheidung.