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Tennis-Profis bangen um ihre Zukunft

Die Coronakrise trifft alle Menschen hart - und auch viele Profisportler müssen finanziell große Einbußen hinnehmen.

Während Spieler der Fußball-Bundesliga sich deshalb aber keine allzu große Sorgen machen müssen, sieht es in anderen Sportarten anders aus.

Zwar verdient die Tennis-Weltspitze sogar jetzt dank fortlaufender Werbeeinnahmen Millionen - doch viele Spieler, die nicht unter den Top 100 stehen, können sich während ihrer Karriere oft nur so gerade über Wasser halten.

Dass dies überhaupt gelingt, ist in erster Linie Start- und Preisgeldern zu verdanken. Doch was passiert nun, wo es keine Turniere gibt und die Einnahmen ohne lukrativen Sponsor komplett versiegen?

Bajin: "Viele haben keinen Plan B"

Auf die Frage, ob Spieler jetzt womöglich sogar pleitegehen, sagte der deutsche Erfolgscoach Sascha Bajin bei SPORT1: "Ich hoffe natürlich nicht. Aber wundern würde es mich nicht, denn es gibt viele Spieler, die von Monat zu Monat leben."

Der Coach der hochtalentierten Ukrainerin Dayana Yastremska erklärte weiter: "Ich weiß, dass es viele Spieler gibt, die das nächste Turnier und das Preisgeld brauchen, um Miete oder Versicherung zu zahlen. Und viele haben einfach keinen Plan B."

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Der in Florida lebende Münchner hofft auf die Frauentour bezogen daher, dass "die WTA noch einen Weg findet, wie man das Problem angehen kann. Es wäre schade, wenn es bei so etwas kein Rettungspaket oder Sonstiges gäbe, gerade für Spieler, die das brauchen."

ATP und WTA pausieren bis mindestens Juni

Denn so schnell wird sich an dem Einnahme-Stopp nichts ändern. Die ATP und WTA haben sich auf eine Pause bis mindestens 7. Juni verständigt.

Mit den French Open hat zudem bereits ein Grand Slam - welche schlechter platzierten Spielern allein durch die Teilnahme am Hauptfeld genug Geld einbringen, um danach ein paar sorgenfreien Wochen zu haben - ebenfalls seinen Termin verschoben.

Die auf Platz 158 der WTA-Weltrangliste stehende Sachia Vickery aus den USA hat auf Instagram wohl auch deshalb bereits mit einem Augenzwinkern ihre Tennis-Laufbahn gepostet und sich nach Job-Angeboten für die nächsten Wochen erkundigt.

Natürlich sparen sich die Spieler die Reisekosten in dieser Zeit, doch je nach Vertrag müssen manche erst einmal weiterhin auch noch ihre Trainer bezahlen. Spieler, wie der auf der ATP-Tour auf Rang 225 stehende US-Amerikaner Noah Rubin, bieten deshalb jetzt sogar Tennisstunden an, um über die Runden zu kommen.

Sollte die Corona-Pause im Tennis länger anhalten und die ATP sowie WTA den Spielern nicht finanziell aushelfen, könnte es passieren, dass der eine oder andere Tennis-Profi nach Ende der Krise aus finanziellen Gründen nicht mehr auf die Tour zurückkehrt.

Der Deutsche Matthias Bachinger hatte zuletzt bereits angekündigt, die vom Staat angebotene Hilfe für Einzel-Sportunternehmen in Anspruch nehmen zu wollen.