Vier Tage dieselben Socken: Auch Sturm von Finale überrascht

Vier Tage dieselben Socken: Auch Sturm von Finale überrascht
Vier Tage dieselben Socken: Auch Sturm von Finale überrascht

Auf den sensationellen Einzug ins WM-Endspiel war selbst Stanley-Cup-Sieger Nico Sturm nicht vorbereitet. "Ich muss ehrlich sagen: Ich habe für viele Tage gepackt, aber nicht bis morgen", sagte der Eishockey-Nationalspieler nach dem dramatischen 4:3 nach Verlängerung im Halbfinale gegen die USA, "ich habe seit vier Tagen dasselbe Paar Socken an. Aber jetzt ist auch wurst, jetzt kann ich sie auch noch einen Tag mehr anziehen."

Nach einer wahren Absagenflut war das Team beim WM-Debüt von Bundestrainer Harold Kreis von vielen Zweifeln begleitet nach Finnland geflogen und mit drei knappen Niederlagen in das Turnier gestartet. Dann feierte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) sechs Siege in Folge und steht am Sonntag (19.20 Uhr MESZ/Sport1 und MagentaSport) in Tampere gegen Rekordweltmeister Kanada im Finale.

Dass damit die erste WM-Medaille seit 70 Jahren bereits sicher ist, war auch für den eloquenten Augsburger Sturm "schwer in Worte zu fassen". Doch bei Silber soll es nicht bleiben. "Jetzt sind wir so weit gekommen, jetzt können wir auch noch ein Spiel gewinnen", sagte er und meinte mit Blick auf das Finale: "Die Beine werden so leicht sein, wir werden mit so einer Vorfreude ins Spiel gehen - mit dem Gefühl, auf jeden Fall mit einer Medaille nach Hause zu fahren. Das ist unglaublich."

Das Spiel gegen die bis dahin ungeschlagenen Amerikaner mit einem schnellen 0:2-Rückstand, dem Ausgleich in der vorletzten Minute durch Marcel Noebels und dem Siegtreffer von Frederik Tiffels in der Verlängerung "könnte den Charakter der Mannschaft nicht besser repräsentieren", meinte Sturm, "der Kampfgeist ist einzigartig." Das Team habe durch die Auftaktniederlagen früh "gelernt, durch diese Phasen, in denen es scheinbar nicht so gut für uns läuft, durchzugehen. Den Vorteil haben wir gegenüber anderen Mannschaften in dem Turnier."