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Kroatien spendet gesamte WM-Prämien - harter Brief an Politiker

Die kroatische Nationalmannschaft hat sich dazu entschieden, ihre kompletten Prämien für das Abschneiden bei der WM 2018 an eine Kinderstiftung zu spenden. Trainer Zlatko Dalic schickte darüber hinaus eine Botschaft an die Politiker des Landes.

Die kroatische Nationalmannschaft wurde Vize-Weltmeister. (Bild: Getty Images)
Die kroatische Nationalmannschaft wurde Vize-Weltmeister. (Bild: Getty Images)

Groß waren die Feierlichkeiten in Kroatien bei der Rückkehr der Nationalmannschaft aus Russland. Sensationell hatte sich das Team ins Finale gespielt und dort erst gegen Frankreich verloren. Dass das Team Klasse hat, bewies es auch im Anschluss an die WM 2018.

In einem öffentlichen Brief erklärten die Spieler gemeinsam mit Trainer Dalic, dass alle eingenommen Prämien an eine Kinderstiftung gespendet werden. Rund 23 Millionen Euro fließen damit in die Hilfe für bedürftige Kinder des Landes.

Nationaltrainer klagt soziale Missstände im Land an

Darüber hinaus klagte Dalic an, dass das Nationalteam in den vergangenen Wochen zu oft politisch instrumentalisiert worden sei. “Alle Politiker und Vertreter der Behörden” seien in der kroatischen Kabine nicht willkommen, sollte sie sich nicht für wichtige soziale Brennpunkte des Landes engagieren.

Dalic führte aus: “Heute sind unsere Rentner in Kroatien nicht dazu in der Lage, ihre Grundbedürfnisse zu decken, junge Menschen können sich keine Bildung leisten und das Gesundheitswesen bricht zusammen. Die Justiz ist korrupt und schützt ihr Kapital.”

Kinder sollen Urlaub an der Adria machen

Das Nationalteam wollte fortan über die “sportlichen Siege hinaus” für das Land da sein. Dabei sollen die gespendeten WM-Prämien helfen: “Alle kroatischen Kinder sollten die Möglichkeit haben, mindestens sieben Tage an der kroatischen Küste zu verbringen.”

Diese Botschaft sei ebenso wie die Spende “das Mindeste”, was die Fußballer für ihr Land tun könnten: “Wir haben Kinder, die hungrig zu Bett gehen. Die Leute, die das unserem Land angetan haben, sind nicht Willkommen. Sie sollen keine Trikots tragen und unsere Erfolge nicht für sich benutzen.”