Volle Ränge, keine Masken: "Corona-Roulette" bei Hansa-Rostock-Spiel

Bei der DFB-Pokalrunde zwischen Hansa Rostock und dem VfB Stuttgart gab es zum ersten Mal seit langem wieder ein Fußballspiel mit Zuschauern. Doch die Hygiene-Regeln wurden in den Rängen wohl weitgehend ignoriert.

13 September 2020, Mecklenburg-Western Pomerania, Rostock: Football: DFB Cup, Hansa Rostock - VfB Stuttgart, 1st round. Football fans are standing in the stands at the Ostseestadion. Photo: Danny Gohlke/dpa - IMPORTANT NOTE: In accordance with the regulations of the DFL Deutsche Fußball Liga and the DFB Deutscher Fußball-Bund, it is prohibited to exploit or have exploited in the stadium and/or from the game taken photographs in the form of sequence images and/or video-like photo series. (Photo by Danny Gohlke/picture alliance via Getty Images)
Keine Masken, keine Mindestabstand: Im Ostseestadion wurden die Hygiene-Regeln weitgehend ignoriert. (Bild: Getty Images)

Seit der Corona-Pandemie herrscht in Deutschlands Stadien gähnende Leere. Politik und Bundesliga diskutieren über die Zulassung von Fans und kommen aber auf keinen grünen Zweig dabei. In Mecklenburg-Vorpommern jedoch ist man schon einen Schritt weiter. Da die Infektionszahlen in dem Bundesland niedrig sind, wurden für die DFB-Pokalrunde zwischen Hansa Rostock und dem VfB Stuttgart rund 7500 lokale Fans im Rostocker Ostseestadion zugelassen. Selbstverständlich unter strengen Hygiene-Auflagen und ohne Gästefans.

Volle Ränge ohne Masken und Mindestabstand

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig lobte auf Twitter zuversichtlich die “gute Stimmung“ im Stadion und dass es “ein großer Schritt in Corona-Zeiten“ sei.

Tränen-Drama: Zverev verliert Finale der US-Open

Auch die Sportministerin Stefanie Drese war noch vor der Partie voller Optimismus: "Es ist ein guter, mutiger und für den Sport ein sehr positiver Einstieg. Wir haben die mit Abstand wenigsten Infektionszahlen."

Nun klang das Konzept ja grundsätzlich schlüssig: Die Fans mussten in einer Erklärung am Eingang versichern, dass sie keinen Kontakt zu Corona-Infizierten hatten und selbst ohne Symptome sind. Außerdem wurde die Körpertemperatur gemessen. Der Mund-Nasen-Schutz sollte bei Bewegung im Stadion Pflicht sein, am Platz durfte er abgenommen werden. Die Zuschauer sollten dann so verteilt werden, dass der Mindestabstand gegeben war.

Doch Theorie ist oft eben nur das. Das Konzept hat zumindest in der Realität nicht überall gleich gut funktioniert. Fans posten in den sozialen Medien Bilder von vollen Rängen ohne Mindestabstand und keinerlei Einhaltung von Maskenpflicht und Co.

An Kritik und Ironie über die laxen Hygiene-Regeln sparten sie dabei nicht.

Sicher war das Konzept ein guter erster Anfang, doch in der Praxis muss gegebenenfalls wohl doch noch nachgebessert werden. Die Bilder jedenfalls dürften die Debatten über künftige Spiele mit Zuschauern noch weiter befeuern.

Garmisch: Reiserückkehrerin wird zum Superspreader