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Die Vorherrschaft der Geschwister Abe : Zwei Judo-Weltmeistertitel in Taschkent

Die Vorherrschaft der Geschwister Abe : Zwei Judo-Weltmeistertitel in Taschkent

Die japanische Doppelweltmeisterin Uta Abe trat an in der Hoffnung auf einen dritten Titel. Routiniert setzte sie sich gegen ihre Konkurrentinnen durch und traf im Halbfinale auf die Französin Amandine Buchard. Ein Deja Vu, eine Neuauflage des Olympia-Finales, bei dem sie Silber holte. Beide Athletinnen konnten punkten, beide schenkten sich nichts – und wieder setzte sich die japanische Olympiasiegerin durch.

Nachdem sie bei den Olympischen Spielen in Tokio Bronze holte, hat die Britin Chelsie Giles in der Gewichtsklasse bis 52kg für Furore gesorgt. Sie besiegte große Kämpferinnen, darunter im Halbfinale auch die kosovarische Olympiasiegerin unter 48 Kilo Distria Krasniqi.

In einem Kampf auf Augenhöhe verhalf war es letztlich ein kluger Konter von Abe Uta, der ihr Gold brachte. Uta ist damit Weltmeisterin und Olympiasiegerin in Personalunion.

Yasuhiro Yamashita, Mitglied des IJF-Exekutivkomitees, überreichte die Medaillen

Es war mir eine große Freude, gemeinsam mit meinem Bruder Gold zu holen, ein ganz besonderer Wettkampf für unsere Familie.

Uta Abe ist eine Ausnahmekämpferin, und das Judoka-Gen scheint in der Familie zu liegen:

In der Klasse bis 66kg gibt es zwei Kämpfer, die sich von allen anderen abheben, beide ebenfalls aus Japan: ihr Bruder Hifumi Abe und Joshiro Maruyama. In Tokio lieferten sich die beiden ein unglaubliches Medaillenduell, bei dem es zwei Sieger gab: Maruyama hält den Weltmeistertitel, Abe erkämpfte sich olympisches Gold.

In Taschkent bahnte sich Maruyama mit einem unglaublichen Uchi-mata nach dem anderen seinen Weg ins Finale. Aber auch Abe zeigte in einer Reihe von Angriffen sein Können – es endete in einem Finale, das die Judowelt begeisterte.

Wie seine Schwester sicherte Hifumi Abe durch einen Konter einen Waza-ari - und damit einen enorm wichtigen Sieg. Gemeinsam halten Bruder und Schwester nun 6 Weltmeistertitel und 2 olympische Titel. Das Edelmetall überreichte der usbekische Minister für Sportentwicklung Adkham Ikramov.

Gemeinsam haben wir die Olympischen Spiele gewonnen, und heute sind wir gemeinsam Weltmeister geworden.

Japan war nicht nur deshalb das heiße Thema am zweiten Wettkampftag: Bei den Judo-Weltmeisterschaften in Taschkent unterzeichneten Weltverbands-Präsident Marius Vizer und der Präsident des japanischen Judoverbandes Yasuhiro Yamashita in einer feierlichen Zeremonie die Vereinbarung über die Fortsetzung der Grand-Slam-Veranstaltungen in Tokio.

Sie unterstrichen damit die enge Beziehung zwischen dem IJF und dem japanischen Judoverband zum Wohle des Judo und zur Förderung des Sports in der ganzen Welt. Die World Judo Tour wird im Dezember nach Tokio zurückkehren, wo die weltbesten Judoka und Fans aus aller Welt zu einem Fest des Judosports empfangen werden.

Usbekistan ist eine judobegeisterte Nation, und in der Humo-Arena in Taschkent versammelte sich ein fachkundiges Publikum, das leicht zu begeistern war. Noch bis zum 12. Oktober messen sich hier in Taschkent die besten Judoka der Welt. Schon nach Tag Zwei ist sicher: Diese Weltmeisterschaften in Usbekistan werden die Judo-Fans sicher nicht vergessen.