VW-Boss überrascht mit F1-Flirt und Formel-E-Kritik

Diese Aussage von VW-Vorstandschef Herbert Diess verblüfft die Motorsport-Welt: "Meiner persönlichen Meinung nach sollten wir mit Rennsport weitermachen", schreibt er auf der Business-Plattform LinkedIn.

"Die Formel 1 wird CO2-neutral, indem sie synthetische Kraftstoffe nutzen wird. Sie ist viel aufregender, spaßiger, mehr Rennsport und ein besserer Technik-Wettkampf als die Formel E, die in Stadtzentren ein paar Runden im Spielmodus dreht."

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Diess Antwort auf einen Beitrag von Bill Gates über die CO2-neutrale Mobilität der Zukunft sind ein Paukenschlag – gleich aus zwei Gründen!

Erstens: Diess wertet damit die Formel E massiv ab. Das überrascht deshalb, weil der VW-Konzern mit Audi und Porsche gleich zwei Konzernmarken in der Elektroformel an den Start bringt. Die beiden Formel-E-Teams dürften davon also nicht allzu begeistert sein.

VW-Boss mit Formel-1-Flirt

Mehr noch: VW hat alle Rennserien mit Verbrenner-Motoren verlassen, zuletzt den Tourenwagen-Weltcup. Der Grund: Der Konzern will sich voll auf E-Mobilität konzentrieren. Deshalb die Rekordfahrten mit dem Volkswagen ID. R Prototyp – angefangen beim berühmten Pikes Peak-Bergrennen bis hin zum Elektro-Nordschleifenrekord auf dem Nürburgring.

Doch plötzlich streut VW-Boss Diess der Formel 1 Rosen. Seit Jahren wird der Konzern immer wieder mit der Formel 1 in Verbindung gebracht. Zuletzt hatte Porsche mit einem Einstieg ab 2021 geliebäugelt. Die Wahrheit aber ist: In 70 Jahren Formel 1 war VW noch nie dabei!

Dass die Formel 1 schrittweise auf Biosprit umstellen will (ab 2030 zu 100 Prozent), scheint die Königsklasse nun aber ganz offensichtlich für Automobilhersteller wie VW wieder interessant zu machen. Zur Erinnerung: Der letzte F1-Neuling auf dem Motorenmarkt war Honda 2015 – noch nie gab es so lange keinen Neueinsteiger.