Wölfe in Lauenburg: Gibt es bald ein Rudel in Schleswig-Holstein?

Innerhalb kurzer Zeit wurde rund um Schmilau, einer Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig Holstein, Wölfe gesichtet. "Es war zu groß für einen Hund und hatte diese besondere Gangart. Mir war sofort klar, dass es sich um einen Wolf handelt", wird Kathrin Andresen von den "Lübecker Nachrichten" zitiert. Die 32-Jährige war an diesem Abend mit ihrem Labrador-Mischling unterwegs, als sie den Wolf entdeckte – und war damit längst nicht die Einzige! Weniger friedlich war beispielsweise die Begegnung mit dem seltenen Raubtier für einen Jack Russel Terrier ausgefallen. Seine Besitzerin berichtet von einem "recht großen, dunklen Tier", das ihrem Hund ein paar Bissspuren am Hals verpasst hatte.

Wolfsbeauftragter Dirk Hadenfeldt musste infolgedessen zweimal nach Schmilau ausrücken, um die Vorfälle genauer zu untersuchen. Er berichtet der Zeitung, dass die Landesregierung von Schleswig-Holstein Schutzmaßnahmen für die Wölfe plane. Bislang habe sich noch kein festes Rudel im Bundesland angesiedelt – in Mecklenburg-Vorpommern jedoch wachse die Wolfspopulation stetig. Der Kreis Lauenburg könnte durch seine geografische Lage zum Einfallstor für Wölfe in Schleswig-Holstein werden. "Dass es in Schmilau so kurz hintereinander zwei Vorfälle gab, deutet darauf hin, dass er hier bleiben könnte", vermutet Hadenfeldt bezüglich des gesichteten Wolfs.

Das Lauenburgische könnte künftig durch die Landesregierung zum Wolfsstreifgebiet erklärt werden. Dies sei laut Hadenfeldt besonders wichtig für Nutztierhalter in der Region, um Förderung für Zäune und Schutzhunde zu beantragen. Hundebesitzer sollten ihre Tiere übrigens stets an der Leine halten, sobald bekannt ist, dass Wölfe in der Nähe sein könnten.

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