Lewandowski als Retter - aber bei Barca brodelt's

Wahnsinn in Barcelona - und Emotionen zwischen Himmel und Hölle mit ungewissem Ausgang und ganz viel Frust!

Robert Lewandowski hat mit einem ganz späten Tor das vorzeitige Aus des FC Barcelona in der Champions League zwar gerade noch verhindert. Der Pole erzielte in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Treffer den 3:3-Endstand gegen Inter Mailand.

Allerdings ist Stimmung bei den Katalanen, die mehr denn je mit dem Rücken zur Wand stehen und nun auf Schützenhilfe hoffen müssen, komplett am Boden. Gewinnt Inter sein nächstes Heimspiel gegen das punktlose Viktoria Pilsen - eine Pflichtaufgabe - muss sich Barca aus der Königsklasse verabschieden.

Lewandowski bewahrt Barca vor Aus

Es wäre ein Debakel für den spanischen Topklub, der vor der Saison nicht nur Bayerns langjährigen Superstar Robert Lewandowski für viel Geld eingekauft hatte.

Im Camp Nou hätten „Lewy“ und Co. dringend einen Sieg benötigt. Zunächst lief nach einem Treffer von Ousmane Dembélé in der 40. Spielminute alles nach Plan, doch Inter drehte die Partie durch Treffer von Nicolo Barella und Lautaro Martinez (50. und 63.) im zweiten Durchgang.

Lewandowski sorgte in einer wilden Schlussphase erst für den Ausgleich (82.) bevor der deutsche Nationalspieler Robin Gosens den Spielverlauf erneut auf den Kopf stellte und die Gäste aus Italien mit 3:2 erneut in Führung schoss.

Zu diesem Zeitpunkt war Barca raus. Ein phänomenaler Kopfball von Lewandowski in der zweiten Minute der Nachspielzeit vertagte das drohende Aus jedoch erneut. Barca am Rande des Abgrunds - aber noch nicht gestürzt.

„Nach all den Neuverpflichtungen ...“

„Das war eine Enttäuschung. Es war eine schwierige Gruppe, aber nach all den Neuverpflichtungen haben wir uns mehr vorgenommen“, sagte Sergio Busquets nach dem Spiel und ergänzte hinsichtlich der engen Gruppenkonstellation: „Mathematisch ist es noch nicht vorbei, aber es ist sehr schwierig.“

Auch Eric García, der das 3:3 von Lewandowski glänzend vorbereitete hatte, schlug in eine ähnliche Kerbe: „Wir haben Fehler gemacht, die uns einfach nicht passieren können – diese Fehler werden gnadenlos bestraft. Wir haben gekämpft und ein Unentschieden herausgeholt. Die Chance auf das Champions-League-Achtelfinale ist zwar klein, aber sie ist noch da. Solange Hoffnung auf ein Weiterkommen besteht, müssen wir weitermachen.“

Piqué-Aussetzer leitet Barca-Frust ein

Dann aber besser nicht in dieser Form: Barcas Negativszene des Abends lieferte Gerard Piqué. Der Innenverteidiger wies in der 50. Minute seine Barca-Teamkollegen nach einem langen Inter-Ball per unmissverständlichem Handzeichen darauf hin, doch bitte vom Ball wegzubleiben - nachdem er zuvor das Abseits aufgehoben hatte.

Im Rücken der Kette konnte Barella so ungestört einlaufen und den Ball aufnehmen, Barca-Keeper Marc-Andre ter Stegen war bei dem Schuss zum zwischenzeitlichen 1:1 aus kurzer Distanz machtlos.

Slapstick pur, über den auch Spaniens Presse spottete.

Liverpool mit Gala - Salah-Rekord

Inter reicht in zwei Wochen ein Sieg zu Hause gegen Viktoria Pilsen, um die K.o.-Runde und das damit verbundene Barca-Aus perfekt zu machen. Der FC Bayern wiederum steht nach dem 4:2 gegen Viktoria Pilsen bereits als Achtelfinalist fest.

Der FC Liverpool tankte derweil massig Selbstvertrauen für das Premier-League-Topspiel gegen Manchester City am Sonntag. Das Team von Jürgen Klopp feierte einen 7:1-Kantersieg bei den Glasgow Rangers und stieß die Tür zum Achtelfinale weit auf.

Mohamed Salah gelang dabei der schnellste Hattrick der Champions-League-Geschichte. Dafür brauchte der Ägypter nur sechs Minuten und zwölf Sekunden.

Mehr Spektakel als Drama erlebten die Zuschauer in Glasgow nach der Rangers-Führung durch Scott Arfield (17.)

Der frühere Hoffenheimer Roberto Firmino mit einem Doppelpack (24. und 55.) hatte die Begegnung bereits für das Team des zuletzt auch von Dietmar Hamann kritisierten deutschen Teammanagers Jürgen Klopp gedreht, ehe vor allem der eingewechselte Stürmerstar Mohamed Salah (75., 80. und 81.) die Chancen der Reds hinter Neapel erheblich verbesserte.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)