„War nicht nötig“: Formel-1-Stars über Show in Miami

LL Cool J rief die Fahrer herein, jeder einzelne betrat durch eine Wand aus Kunstnebel die Strecke. Der Auftakt zum Miami-Rennen war eine große Show.

Große Show in Miami: LL Cool J begrüßt Weltmeister Lewis Hamilton. (Bild: Chris Graythen/Getty Images)
Große Show in Miami: LL Cool J begrüßt Weltmeister Lewis Hamilton. (Bild: Chris Graythen/Getty Images)

Ein Orchester spielte dramatische Musik, und will.i.am, ebenfalls Rapper, schwang den Taktstock. Der Auftakt zum Großen Preis von Miami war eine für die Formel 1 völlig ungewohnte Show, das gesamte Prozedere unmittelbar vor dem Start wurde zu diesem Zweck umgeschmissen - besonders gut kam das bei den Piloten nicht an.

Große Show beim Formel 1-Rennen in Miami

"Einige mögen das Rampenlicht, andere nicht", sagte Weltmeister Max Verstappen später, "ich persönlich mag es nicht so sehr. Ich glaube nicht, dass diese Show nötig war. Ich würde lieber meinen Helm aufsetzen, ins Auto steigen und losfahren, aber ich verstehe natürlich den Unterhaltungswert. Ich hoffe, dass wir das künftig nicht bei jedem Rennen machen."

Verstappens Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez und auch Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso äußerten sich ähnlich und wiesen zudem auf ein weiteres Problem hin. "Es muss auch ein bisschen Respekt vor den Fahrern geben", sagte Perez, "wir müssen uns auf das Rennen vorbereiten, das war ja wenige Minuten vor dem Start."

Oldie-Parade mit Haas-Fahrer Nico Hülkenberg in ungewohntem Gefährt. (Bild: Eva Marie Uzcategul T/Anadolu Agency via Getty Images)
Oldie-Parade mit Haas-Fahrer Nico Hülkenberg in ungewohntem Gefährt. (Bild: Eva Marie Uzcategul T/Anadolu Agency via Getty Images)

Fernando Alonso: "Keine Sonderstellung einzelner Rennen"

Alonso, im Rennen von Miami Dritter hinter Verstappen und Perez, ist ebenfalls "kein großer Fan solcher Dinge direkt vor dem Rennen", es störe "die Vorbereitung mit den Ingenieuren und das Strategiemeeting". Es dürfe aber auch keine Sonderstellung einzelner Rennen geben: "Wenn wir so etwas machen, dann müssen wir es überall machen. Ich glaube nicht, dass die Fans in Miami besser sind als die Fans in Italien, Spanien, Mexiko oder Japan. Im Zweifel sollte jeder die selbe Show bekommen."

Das Rennen in Miami war das erste von drei US-Rennen in diesem Jahr, diese Häufung ist ein Novum im Kalender. Es folgen noch der etablierte Grand Prix in Austin (22. Oktober) und die Rückkehr nach Las Vegas (18. November). Die amerikanischen Besitzer der Formel 1 wollen die Rennserie in den USA etablieren, erklärtes Ziel ist es auch, den Unterhaltungswert rund um jedes einzelne Rennen zu steigern.

Auch bei den Fans war die Show-Einlage in Miami übrigens ziemlich umstritten. Auf Twitter hagelte es negative Kommentare für das Event in Florida. Während manche sich in den zurückgetretenen Weltmeister Sebastian Vettel hineinversetzten, ärgerten sich andere einfach nur über "den unnötigen Zirkus".

Während schon der Auflauf der Stars an der Rennstrecke von Miami viele irritierte, verkündete die Formel 1 direkt noch eine weitere Promi-Partnerschaft. Mit Will.i.am und Lil Wayne veröffentlichen zwei der populärsten Rapper der USA ihren Song "The Formula".

Richtig durchgeschlagen hat der Song allerdings noch nicht, auf will.i.ams Youtube-Kanal hatte das Video nach zwei Tagen erst knapp über 100.000 Views gesammelt.

Im Video: Formel 1: Lewis Hamilton nennt Sebastian Vettel seinen Lieblingsgegner