Warum Budweiser keine Werbung beim Super Bowl macht

Der Super Bowl ist vielleicht das amerikanischste aller Ereignisse. Besonders beachtet werden dabei die jährlichen Werbespots. Doch in diesem Jahr wird alles anders.

Die Vince Lombardi Trophäe würden die Kansas City Chiefs auch in diesem Jahr gerne wieder in die Luft stemmen. (Bild: REUTERS/Mike Blake)
Die Vince Lombardi Trophäe würden die Kansas City Chiefs auch in diesem Jahr gerne wieder in die Luft stemmen. (Bild: REUTERS/Mike Blake)

Gerade am vergangenen Wochenende haben sich Altstar Tom Brady mit seinen Tampa Bay Buccaneers und Patrick Mahomes mit den Titelverteidigern aus Kansas City für das Generationenduell der Super-Quarterbacks qualifiziert. Den diesjährigen Super Bowl am 7. Februar werden wieder Millionen von Menschen auf der ganzen Welt sehen. Die 55. Ausgabe des Mega-Events ist deshalb auch wieder die größte Werbeplattform der Welt. Doch in diesem Jahr ziehen gleich mehrere Big Player ihre prestigeträchtigen Spots zurück.

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Das liegt nicht an mangelnden Mitteln oder einem nachlassenden Interesse. Die Firmen haben erkannt, dass es momentan einfach Wichtigeres gibt, als ihre Produkte zu bewerben. Allen voran die Biermarke Budweiser, bekannt für ihre herzerwärmenden und witzigen Super Bowl-Werbungen. Doch das Mutterunternehmen Anheuser-Busch erklärte, diesmal werde kein eigener Spot produziert. Stattdessen will das Unternehmen das Werbebudget in die Aufklärung über die Corona-Impfung fließen lassen. Weitere Unterstützung der Impfkampagne soll über das Jahr folgen.

Es ist das erste Mal seit 37 Jahren, dass Budweiser keine Werbezeit im Super Bowl kaufen wird. Digital wird es allerdings einen Clip geben, der sich auf die Widerstandsfähigkeit der US-Amerikaner fokussiert und unter anderem medizinisches Pflegepersonal in den Vordergrund stellen wird, verkündete Anheuser-Busch. Eine 30-sekündige Werbezeit während des Spiels hätte in diesem Jahr 5,5 Millionen US-Dollar (etwa 4,5 Millionen Euro) gekostet. Auch Pepsi und Coca Cola werden in diesem Jahr auf die traditionellen Super Bowls Spots verzichten, heißt es von Seiten der Unternehmen.

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Rückläufige Bierverkäufe

Die Corona-Situation in den USA ist weiter angespannt. Gerade überschritt die Zahl der nachgewiesenen Infektion 25 Millionen, aktuell sind in den USA bereits mehr als 421.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Dennoch läuft die Impfung eher schleppend, bis Freitag waren erst knapp 19 Millionen Impfdosen verspritzt worden. Budweiser und andere Getränkeproduzenten haben durchaus auch ein Eigeninteresse an einem baldigen Ende der Pandemie. Zwar stieg der private Konsum deutlich, durch die geschlossenen Bars, Restaurants und fehlenden Veranstaltungen gingen die Gesamtverkaufszahlen dennoch deutlich zurück. im Falle von Budweiser lagen die Zahlen in den ersten drei Quartalen 2020 etwa 7 Prozent hinter denen des Vorjahres.

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