Wasser, so weit das Auge reicht: Müssen Russlands Truppen aufgeben?

Die Zerstörung des Kachowka-Damms verändert die Geografie und Topografie an der Front in Cherson im Süden der Ukraine erheblich, so der US-amerikanische Thinktank "Institute for the Study of War"

Nahinfrarotbilder (NIR), die am frühen Morgen des 7. Juni aufgenommen wurden, zeigen, dass die Überschwemmungen die russischen Verteidigungsstellungen am Ostufer des Dnipro stark beeinträchtigen und die Armee samt Ausrüstung zum Rückzug zwingen. Davon sind insbesondere die russischen Stellungen in Hola Prystan und Oleschky betroffen.

600 Quadratkilometer stehen unter Wasser

"Maxar Technology" veröffentlichten Vorher-Nachher-Bilder von überfluteten Häusern entlang des Dnipro in Oleschky. Nach Angaben des Gouverneurs der Region Cherson standen am Donnerstag etwa 600 Quadratkilometer des Gebiets unter Wasser.

Die Sprecherin des ukrainischen Einsatzführungskommandos Süd, Nataliya Humenyuk, erklärte, dass die russischen Streitkräfte ihre Soldaten und ihre Ausrüstung fünf bis 15 Kilometer aus dem Überschwemmungsgebiet verlegt hätten, wodurch sich die russischen Truppen außerhalb der Artilleriereichweite einiger Siedlungen am rechten Ufer des Flusses Dnipro befinden, die sie angegriffen hatten.

Region Cherson: 29 Ortschaften überflutet

Das ukrainische Hauptquartier, das seit der Zerstörung des Staudamms eingerichtet wurde, meldete, dass am 7. Juni 29 Ortschaften teilweise oder vollständig überflutet waren, von denen sich 19 auf ukrainisch kontrolliertem Gebiet und 10 auf russisch besetztem Gebiet befanden.

Die russischen Streitkräfte und Besatzungsbehörden reagieren auf die Überschwemmungen im Gebiet Cherson sehr unkoordiniert und verschlimmern damit den Schaden für die Zivilbevölkerung der besetzten Gebiete.