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Wasserwerfer und Pyro: Leizpig-Derby von Krawallen überschattet

Beim Derby zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und BSG Chemie Leipzig kam es zu schweren Ausschreitungen. Die Polizei musste eingreifen, das Spiel wurde mehrfach unterbrochen.

Die Gäste von Chemie Leipzig brannten zahlreiche Fackeln ab. Quelle: Youtube/QuotenQanake
Die Gäste von Chemie Leipzig brannten zahlreiche Fackeln ab. Quelle: Youtube/QuotenQanake

In der Regionalliga knallt es regelmäßig, wenn Leipzig auf Leipzig trifft. So auch am 21. November: Die Partie wurde mit zehn Minuten Verspätung begonnen, nachdem die Chemie-Spieler aufgrund eines Fanmarsches nicht rechtzeitig am Stadion ankamen.

Auch im weiteren Verlauf des Spieltags blieb es nicht ruhig. Schon zum Start des Spiels brannten die anwesenden Ultras zahlreiche Pyrofackeln ab. Dazu wurde – je nach Bericht – eine oder mehrere Raketen abgefeuert. Nebelbomben wurden auf das Feld geworfen.

Unterbrechung für 15 Minuten

Eines der Geschosse verfehlte den Spielertunnel nur knapp. “In dem Tunnel warteten auch die Kinder, die gemeinsam mit den Spielern einlaufen sollten. Nur durch reines Glück wurde dabei niemand verletzt”, teilte die zuständige Abteilung der Polizei mit.

Immer wieder waren Fangesänge gegen Ausländer und Juden zu vernehmen. Torwart Julien Latendresse-Levesque, vor der Saison von Lokomotive zu Chemie gewechselt, wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht.

In der Halbzeit brannten Chemie-Ultras eine Fahne der gegnerischen Fans ab, was zu Beginn der zweiten Hälfte dazu führte, dass Raketen von Block zu Block gefeuert wurden. Die Polizei marschierte auf, das Spiel wurde für rund 15 Minuten unterbrochen.

Gäste-Trainer Demuth wurde mit Bier überschüttet. Quelle: Youtube/Holger Herzberg
Gäste-Trainer Demuth wurde mit Bier überschüttet. Quelle: Youtube/Holger Herzberg

Bierwurf auf Gäste-Trainer

Die Polizei fuhr mit Wasserwerfern ins Stadion, während laut verkündet wurde, dass das Derby bei weitere Ausschreitungen abgebrochen werden würde. Weitere Fahnen wurden abgebrannt, das Spiel aber fortgesetzt.

Kurz nach der Fortsetzung kam es zu neuen Anfeindungen. Die mit rund 500 Mann anwesende Polizei räumte daraufhin den Block zwischen Lok und Chemie-Fans. Nach etwa drei Minuten war die zweite Unterbrechung auch überstanden. Auf dem Feld blieb es hingegen unspektakulär, das Duell endete 0:0.

Nach der Partie wurde im VIP-Bereich Chemie-Trainer Dietmar Demuth von einem Fan mit einem Bierbecher beworfen. Er verließ kurz das Podium der Pressekonferenz, kehrte aber unter Applaus der Anwesenden zurück und setzte die Runde fort.

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