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Das steckt hinter Klopps Streit mit Milner

Das steckt hinter Klopps Streit mit Milner

Ganz egal, wo Jürgen Klopp in seiner erstaunlichen Trainerkarriere bisher gearbeitet hat, eins war ihm immer sicher: der bedingungslose Rückhalt seiner Spieler.

Der deutsche Coach des FC Liverpool schaffte es stets, seine Truppe wie kaum ein Zweiter hinter sich zu vereinen und von seinen Ideen zu begeistern. Dass einer seiner Jungs mal aufmüpfig wird oder sich gar öffentlich gegen den Trainer stellt? Eigentlich ausgeschlossen.

Umso mehr verwunderten die Szenen, die sich in der zweiten Halbzeit von Liverpools 3:1-Sieg gegen West Ham abspielten. In der 57. Minute wechselte Klopp seinen Vize-Kapitän James Milner aus. Der Vorzeigeprofi war sichtlich bedient und wollte nach dem Abklatschen mit Ersatzmann Curtis Jones schnurstracks an Klopp vorbei stampfen. Von einem Shakehands mit Klopp keine Spur.

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Klopp reagierte jedoch blitzschnell, packte den ehemaligen englischen Nationalspieler bei den Schultern und nahm ihn dann in den Arm. Der Meistertrainer redete dabei unaufgeregt, aber bestimmt auf seinen fassungslos dreinschauenden Profi ein.

Milner erst mit Vorwürfen - dann überglücklich

Was es aber wohl gar nicht gebraucht hätte, denn nur Sekunden später bereitete ausgerechnet der gerade eingewechselte Jones den ersten Treffer für die Reds vor. Klopps Schachzug war sofort aufgegangen, wie auch Milner erkannte. Mit lautem Lachen ging er erneut auf Klopp zu, der ihn herzlich umarmte. Sollte Klopp das Vertrauen seines Spielers auch nur für den Bruchteil einer Sekund verloren haben, gewann er es umgehend wieder zurück.

Nach der Partie erklärte Klopp den Wechsel so: "Milner war nicht unglücklich. Sein Oberschenkel hat in der Halbzeit ein bisschen zu gemacht, deshalb haben wir ihm gesagt, dass er nur noch kontrolliert laufen soll." Man habe mit dem Spielertausch gewartet, bis Jones vollständig aufgewärmt gewesen sei. "Dann habe ich Millys letzten langen Sprint gesehen", sagte Klopp, der Milner aus Angst vor einer Verletzung vom Platz beorderte: "Er kam runter und sagte 'du sagst mir, dass ich weniger laufen soll und dann nimmst du mich runter'."

Klingt durchaus vorwurfsvoll - aber dann habe Milner kurz darauf eben auch gesagt: "Ja, gute Entscheidung, Boss." Alles sei gut.

Genau solche Szenen sind es, die zeigen: Klopp kann sich dem Vertrauens seiner Spieler stets sicher sein.