Wegen Corona: So "ernüchternd" wird die Eröffnungszeremonie

„Ich erkläre die Eröffnung der Olympischen Spiele zur Feier der 33. Olympiade moderner Zeitrechnung!“

Wenn der japanische Kaiser Naruhito diese Worte ausspricht, haben die Spiele in Tokio offiziell begonnen. Es ist Tradition, dass das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes vom IOC-Präsident - aktuell Thomas Bach - auf die Bühne gebeten wird und die Ehre der Eröffnung hat. Bei den Spielen 1964, die ebenfalls in Tokio stattfanden, hatte Nahuritos Großvater Hirohito die Ehre, als Kaiser die Spiele zu eröffnen.

Danach wird die olympische Fahne unter den Klängen der olympischen Hymne gehisst und die olympische Flamme wird in das Olympiastadion, das exakt an derselben Stelle steht wie das alte Olympiastadion von 1964, getragen und das Feuer entzündet.

Diese Tradition wird auch bei der Zeremonie am Freitag, 23. Juli (ab 13.00 Uhr MESZ), stattfinden.

Bereits zuvor sind die einzelnen Länder mit ihren Flaggen eingelaufen. Deutschland wird von dem Fahnenträger-Duo Laura Ludwig und Patrick Hausding ins Stadion geführt.

Olympia 2021: Eröffnungszeremonie ohne Zuschauer

Ansonsten wird sich die Veranstaltung aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen jedoch erheblich von denen vorheriger Spiele unterscheiden. Der markanteste Unterschied: Es werden keine Zuschauer im Stadion sein und die einlaufenden Delegationen der einzelnen Länder begrüßen.

Laut Hidemasa Nakamura, Sprecher der Olympischen Spiele Tokio 2020, werden etwa 950 VIPs an der Veranstaltung teilnehmen. Darunter sind rund 800 ausländische Gäste und 150 Zuschauer aus Japan.

Laut dem japanischen Sender TV Asahi brach der Kaiser sogar mit dem Protokoll und verzichtet auf die Begleitung anderer Mitglieder des kaiserlichen Haushalts. Nach Angaben der Imperial Houshold Agency wurde diese Entscheidung in Übereinstimmung mit den Plänen für andere olympische Offizielle getroffen, die ebenfalls ohne Begleitung ihrer Ehepartner teilnehmen würden.

Der CEO des japanischen Automobilherstellers Toyota, Akio Toyoda, verzichtet nach Angaben des Konzerns sogar komplett auf die Anwesenheit bei der Zeremonie.

Eröffnung wird eine „ernüchternde“ Zeremonie

Marco Balich, ein leitender Produzent der Zeremonie, sagte Reuters, dass die Veranstaltung angesichts der Corona-Sicherheitsmaßnahmen eine „ernüchternde“ Zeremonie sein werde.

Allerdings sei es doch gelungen, einen typisch japanischen Akzent zu setzen. Sie sei ein schöner Mix mit „japanischer Ästhetik. Sehr japanisch, aber auch im Einklang mit den aktuellen Gegebenheiten.“

Laut Takayuki Hioki, Tokyo 2020 Organizing Committee Executive Producer of Ceremonies, wollte man vor allem das Motto der diesjährigen Spiele - „United by Emotion“ - trotz der fehlenden Zuschauer verkörpern.

„Wir haben viel Zeit und Energie damit verbracht, mit unseren Ideen zu ringen, um das Beste zu erreichen: Einheit in der Vielfalt, Verbindung mit der Zukunft - in anderen Worten, die Vision der Spiele.“

Dass dies gelungen sei, davon ist Hioki überzeugt: „Wir haben etwas mit einer starken Botschaft geschaffen, die beim Publikum ankommt. Es geht mehr um die emotionale Verbindung als um die Aufregung.“

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