Wenig Glanz und Gloria bei Bayern-Stars

Nach dem Bundesliga-Durchhänger kam die Länderspielpause für den FC Bayern gerade recht. Doch auch nach den Länderspielen kehren nicht alle Bayern-Stars zufrieden nach München zurück.

Serge Gnabry, Josip Stanisic, Marcel Sabitzer und Joshua Kimmich hatten sich den Saisonstart anders vorgestellt.
Lange Gesichter bei den Bayern-Spielern nach der Pleite gegen den FC Augsburg. Serge Gnabry, Josip Stanisic, Marcel Sabitzer und Joshua Kimmich hatten sich den Saisonstart anders vorgestellt. (Bild: Roland Krivec/DeFodi Images via Getty Images)

In weniger als zwei Monaten beginnt die Weltmeisterschaft in Katar. Für die meisten europäischen Spitzenmannschaften bedeutet der zeitnahe WM-Start einen regelrechten Termin-Marathon - wie auch für den FC Bayern.

Auf die Münchner warten insgesamt 13 Pflichtspiele bis zum WM-Start am 20. November, alleine acht Begegnungen stehen im Oktober an. Auch wegen des eng getakteten Spielplans haben die Nationalmannschaften vergleichsweise wenig Zeit, sich für die WM-Endrunde vorzubereiten.

Zwischen dem letzten Pflichtspiel des Rekordmeisters am 12. November auf Schalke und dem Auftaktspiel Katar gegen Ecuador liegen lediglich acht Tage. Umso wichtiger sollte die jüngste Länderspielpause für die Mannschaften und Spieler sein, um sich für den endgültigen WM-Kader zu empfehlen und einzuspielen.

Für die Nationalspieler des FC Bayern bot sich zudem die Chance, nach der Bundesliga-Krise mit zuletzt vier Spielen ohne Sieg neues Selbstbewusstsein zu tanken, um in den wichtigen anstehenden Wochen wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden. Doch nicht nur bei den deutschen Nationalspielern, die 0:1 gegen Ungarn verloren und 3:3 in England spielten, ging der Plan nicht wirklich auf.

Pavard und Upamecano erleiden herben Rückschlag

Für die Franzosen Benjamin Pavard und Dayot Upamecano endete die Länderspielpause ähnlich wie die letzten Bayern-Auftritte - enttäuschend. Beim 0:2 am Sonntag in Kopenhagen gegen Dänemark absolvierten beide zwar die kompletten 90 Minuten auf dem Rasen, allerdings stand für den Weltmeister eine erneute Niederlage zu Buche.

Bayerns Dayot Upamecano im Duell mit Kasper Dolberg beim Nations League League Spiel zwischen Frankreich und Dänemark.
Bayerns Dayot Upamecano im Duell mit Kasper Dolberg beim Nations League League Spiel zwischen Frankreich und Dänemark. (Bild. Jean Catuffe/Getty Images)

Der Gewinner der letzten Ausgabe der Nations League sucht weiter seine Form und konnte in den sechs Spielen in Gruppe A1 lediglich einen Sieg und fünf Punkte ergattern. Nur knapp entging die Équipe Tricolore einem Abstieg in Liga B, den letztendlich Österreich mit Trainer Ralf Rangnick und Bayern-Sechser Marcel Sabitzer antreten muss.

Nicht dabei waren die verletzten Bayern-Stars Lucas Hernández und Kingsley Coman, die ihre WM-Tickets trotzdem sicher haben dürften.

Und sowohl Pavard als auch Upamecano, der für seinen Auftritt heftige Kritik einstecken musste, sollten im französischen WM-Kader gesetzt sein. Richtig Aufwind brachte das Duo von der Nationalmannschaft also nicht mit nach München.

Niederlande: De Ligt bei Final-Four-Einzug nur auf der Bank

Ebenfalls enttäuschend lief die Länderspielpause für Bayerns niederländisches Duo Matthijs de Ligt und Ryan Gravenberch. De Ligt, der sich bei den Bayern auch durch den Ausfall von Hernández in der Innenverteidigung festgespielt hat, saß wie schon beim 2:0-Sieg am Donnerstag in Polen auch am Sonntag beim 1:0-Sieg gegen Belgien 90 Minuten auf der Bank.

Für Gravenberch sprang beim Sieg gegen den Nachbarn Belgien immerhin eine Einwechslung in der Nachspielzeit heraus, zufrieden dürfte der zentrale Mittelfeldspieler damit allerdings auch nicht sein. Wie auch beim FC Bayern kommt der 20-Jährige nicht wie erhofft zum Zug und muss sich derzeit hinten anstellen.

Durch den 1:0-Sieg dank des Treffers von Virgil van Dijk zogen die Niederländer ins Final Four der Nations League ein - immerhin ein sportlicher Erfolg.

De Ligt dürfte auch trotz seines Bankplatzes sein Ticket für die WM-Endrunde in Katar sicher haben, während Gravenberch um eine Teilnahme an der Endrunde weiter kämpfen muss. Die wenige Spielzeit beim FC Bayern könnte dem Youngster zum Verhängnis werden.

Sadio Mané konnte in der Länderspielpause mit dem Senegal Selbstvertrauen tanken. (Bild: REUTERS/Andreas Gebert)
Sadio Mané konnte in der Länderspielpause mit dem Senegal Selbstvertrauen tanken. (Bild: REUTERS/Andreas Gebert)

Mané trifft bei Senegals Sieg gegen Bolivien

Einen ganz wichtigen Treffer könnte Sadio Mané am Samstag erzielt haben. Beim 2:0-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Bolivien traf der Bayern-Star in der 44. Minute zum 2:0 per Strafstoß - und beendete seine persönliche Torflaute.

Der Superstar, der bei den Bayern seit bereits fünf Pflichtspielen auf ein Tor wartet, dürfte so mit etwas mehr Selbstvertrauen nach München zurückkehren. Beim 1:1 in einem Testspiel am Dienstag gegen den Iran ging der 30-Jährige allerdings leer aus.

Stanisic und Mazraoui glänzen, Davies angeschlagen raus

Eine ebenfalls erfolgreiche Länderspielpause bestritten die Rechtsverteidiger Josip Stanisic und Nouassir Mazraoui. Stanisic stand am Sonntag beim 3:1-Sieg der Kroaten in Österreich über die komplette Distanz auf dem Platz und steuerte seinen Teil zum Erreichen des Final-Four-Turniers der Nations League bei.

Auch Mazraoui feierte nach seiner kurzen Pause ein gelungenes Comeback. Beim 2:0-Sieg von Marokko am Freitag gegen Chile absolvierte der Bayern-Neuzugang ebenfalls 90 Minuten. Auch vier Tage später beim torlosen Remis gegen Paraguay spielte der Außenverteidiger 90 Minuten für Marokko.

Für Alphonso Davies lief die Bundesliga-Pause anders als erwünscht. Der 21-Jährige musste das Testspiel am Freitag gegen WM-Gastgeber Katar in Wien in der 60. Minute angeschlagen abbrechen, sein Team gewann 2:0. Vier Tage später stand Davies in Bratislava aber schon wieder auf dem Platz, doch die 0:2-Pleite Kanadas in einem Testspiel gegen Uruguay konnte er nicht verhindern.

Sturmhoffnung Mathys Tel schloss unterdessen mit seiner französischen U19-Auswahl den Subotica Cup in Serbien nach einem Sieg und zwei Niederlagen auf dem dritten Platz hinter Portugal und Serbien ab.

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