Wegen Hamilton-Aussagen: Piquet droht Anklage in Brasilien

Die herabwürdigenden Aussagen über Lewis Hamilton könnten für den ehemaligen Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet ein juristisches Nachspiel haben.

Drei Parlamentsabgeordnete haben in Piquets Heimat Brasilien vor Gericht eine offizielle Beschwerde gegen den 69-Järhigen eingelegt. Der Vorwurf: Diskriminierung und Vorverurteilung. Noch wird der Sachverhalt geprüft, schreibt das Sportportal Lance!. Piquet droht eine Anklage. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Rassistisches Handeln ist in Brasilien ein ernsthaftes Vergehen, das mit bis zu fünf Jahren in Haft bestraft werden kann. Auch eine rassistische Beleidigung kann sanktioniert werden und zu Gefängnisstrafen führen.

Piquet hatte Hamilton als „kleinen Schwarzen“ bezeichnet. Nachdem die Aussagen aus dem vergangenen Jahr aufgetaucht waren, hatte sich der dreimalige F1-Champion entschuldigt, eine rassistisch motivierte Beleidigung aber abgestritten. Seine Aussagen seien falsch übersetzt worden. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

„Rassismus muss überall bekämpft werden“

Nach Piquets Entschuldigung kamen allerdings weitere kontroverse Sätze ans Licht, in denen er Hamilton zweimal abwertend als „Neguinho“ bezeichnete. Zudem befand er den Ex-Fahrer Keke Rosberg als „scheiße“ und „wertlos“. Mit homophoben Andeutungen zu dessen Sohn Nico Rosberg manövrierte er sich weiter ins Abseits.

Die Beschwerde gegen Piquet in Brasilien wird von den drei Parlamentsabgeordneten Aurea Carolina, Taliria Petrone und Vivi Reis vorangetrieben. Petrone, die die Metropole Rio de Janeiro vertritt, sagte in einem Statement: „Rassismus muss überall bekämpft werden.“ (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Weiter heißt es in der Beschwerde: „Schwarze Menschen auf ein eindeutig abwertende Weise zu behandeln, wie es Herr Nelson Piquet tut, steht der Einführung von Gleichheit im Weg.“ (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

Ob der Fall vor Gericht landet, ist offen. Erste, direkte Folgen hatten Piquets Aussagen aber schon: Beim GP von Silverstone ist er nicht willkommen.

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