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Wegen Nato-Manöver: Gewerkschaft befürchtet massive Verspätungen bei Flügen

An den Flughäfen müssen Passagiere mit Verspätungen rechnen.  - Copyright: ANDRE PAIN/AFP via Getty Images
An den Flughäfen müssen Passagiere mit Verspätungen rechnen. - Copyright: ANDRE PAIN/AFP via Getty Images

Mit der Nato-Übung "Air Defender" findet über dem deutschen Luftraum vom 12. bis 23. Juni das bisher größte Luftwaffenmanöver des Verteidigungsbündnisses statt. Insgesamt sind 250 Militärflugzeugen aus 25 Nationen an dem Manöver beteiligt. Fluggäste müssen in der Zeit mit Verspätungen und Ausfällen rechnen.

Der deutsche Luftraum ist während des Manövers in drei Sektoren geteilt. Im Luftraum Ost (Mecklenburg-Vorpommern bis Ostsee) ist der Luftraum von 10 bis 14 Uhr gesperrt, im Luftraum Süd (Bayern bis Baden-Württemberg) von 13 bis 17 Uhr und im Luftraum Nord (über der Nordsee) von 16 bis 20 Uhr. Nachts und am Wochenende finden keine Übungen statt.

50.000 Verspätungsminuten je Manövertag erwartet

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) geht von Verspätungen und längeren Flugzeiten aus. Ausfälle werden nicht erwartet. "Das wird sich maximal im Minutenbereich bewegen", sagte auch der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz, zu möglichen Verspätungen von Flügen.

Anders sieht das die Fluglotsengewerkschaft GdF. "Die Militärübung "Air Defender" wird natürlich massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt haben", sagte ihr Vorsitzender Matthias Maas der Deutschen Presse-Agentur. Er verwies auf ein von der europäischen Flugsicherungsorganisation Eurocontrol errechnetes Szenario, das bis zu 50.000 Verspätungsminuten je Manövertag ausweist. Auch der Flughafenverband ADV rechnet mit deutlichen Beeinträchtigungen.

Um Ausfälle und Verspätungen zu vermeiden, schlägt Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) eine Auflockerung der Nachtflugverbote vor. Den Airlines soll es ermöglicht werden, ihre Flüge in die Nacht zu verschieben, wenn der Luftraum nicht mehr eingeschränkt ist. Die Flughäfen Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf und Frankfurt planen bereits eine Verlängerung der Betriebszeiten, wie der „ADAC“ berichtet.

kh mit Material der dpa