"Schön, dass Emotionen da sind": Das sagt Matthäus zum Sané-Kimmich-Zoff

Bei einer Pressekonferenz in Berlin äußert sich Lothar Matthäus nicht nur zum Streit zwischen Sané und Kimmich während des Spiels gegen Dänemark, der 60-Jährige erzählt auch, welcher Spieler ihm in EM-Kader fehlt.

Lothar Matthäus findet den Streit zwischen Leroy Sané und Joshua Kimmich nicht schlimm. (Bild: Sport1)
Lothar Matthäus findet den Streit zwischen Leroy Sané und Joshua Kimmich nicht schlimm. (Bild: Sport1)

Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hätte sich Außenverteidiger Ridle Baku im deutschen EM-Kader gewünscht.

"Ich bin mit dem Kader 99 Prozent zufrieden. Mir fehlt eigentlich nur ein Spieler: Baku vom VfL Wolfsburg, der auf der rechten Seite eine Riesensaison gespielt hat", sagte Matthäus dem SID am Mittwoch am Rande einer Pressekonferenz des Sportwettenanbieters Interwetten in Berlin: "Gerade da haben wir doch ein bisschen Probleme, deswegen nimmt Kimmich jetzt diese Position ein."

Baku war von Bundestrainer Joachim Löw nicht für die EM nominiert worden und krönte sich stattdessen mit der U21 zum Europameister.

In der A-Nationalmannschaft probierte Löw im Test gegen Dänemark (1:1) zunächst Lukas Klostermann auf der rechten Außenbahn aus, am Montag gegen Lettland (7:1) rückte Joshua Kimmich aus dem zentralen Mittelfeld auf die Seite. Für Matthäus ist diese Wahl legitim, im Zentrum sei die Mannschaft auch sonst "top aufgestellt".

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Matthäus bewertet Zoff zwischen Sané und Kimmich

Den Zoff zwischen Leroy Sané und Joshua Kimmich beim Testspiel gegen die Dänen bewertet Matthäus nicht negativ.

"Es ist schön, dass Emotionen da sind", sagte der 60-Jährige der Deutschen Presse-Agentur beim selben Termin und ergänzte: "Bevor gar nicht geredet wird, ist es mir lieber, dass sie sich mal richtig anschreien."

Kimmich hatte das Defensivverhalten des Bayern-Stars lautstark moniert, Sané schimpfte zurück. "Das passiert auf dem Platz, da schnauzt man sich auch mal an", erklärte Matthäus. Auch beim deutschen Rekordmeister sei so etwas nicht ungewöhnlich, betonte er: "Das hat bei mir und Klinsmann dazugehört, bei Rummenigge und Hoeneß."

Für den EM-Auftakt gegen Weltmeister Frankreich um Superstar Kylian Mbappé am kommenden Dienstag empfahl Matthäus dem DFB-Team eine gute Balance. "Auch Frankreich ist jetzt nicht eine Mannschaft, die unbedingt den Ball haben will. Sondern eben Umschaltspiel mit ihren schnellen Spielern in der Offensive - vor allem Mbappé", sagte der Weltmeister von 1990.

Dagegen helfe es, kompakt zu stehen, ergänzte Matthäus, "aber nicht ängstlich, sondern mutig dann auch nach vorne, wenn man den Ball hat". (Mit Sport-Informations-Dienst (SID))

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