Wende im Eklat fix: Mercedes erklärt Kehrtwende

Das ging dann doch schneller als erwartet.

Der pikante und umstrittene Sponsoring-Deal von Mercedes mit dem irischen Unternehmen Kingspan wird nach nur einem Rennen bereits wieder beendet. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)

„Nach Berücksichtigung sämtlicher Faktoren sind beide Seiten zu dem Entschluss gekommen, dass es zum aktuellen Zeitpunkt, ungeachtet der positiven Auswirkungen, nicht angemessen ist, die Partnerschaft fortzusetzen“, teilte der Rennstall am Mittwoch mit.

Die brisanten Aufkleber auf dem Silberpfeil werden bereits beim Saisonfinale in Abu Dhabi, bei dem Mercedes-Star Lewis Hamilton und Max Verstappen um die WM kämpfen, nicht mehr zu sehen sein. (DATEN: Die Fahrerwertung der Formel 1)

Lewis Hamilton von Mercedes-Deal wenig angetan

Das Team verkündete dies, nachdem es zuletzt massive Kritik an dem Deal gegeben hatte - und auch politischen Druck, ihn wieder zu beenden. SPORT1 hatte über den Fall ausführlich berichtet.

Auch Mercedes-Star Hamilton, der erst im vergangenen Jahr via Social Media „#justiceforgreenfall“ gefordert, missfiel der Deal augenscheinlich, wenngleich er seinen Arbeitgeber nicht öffentlich dafür kritisieren wollte. (DATEN: Die Teamwertung der Formel 1)

„Mir war sehr bewusst und ich habe sehr genau verfolgt, wie viele Familien von dem, was passiert ist, betroffen waren“, sagte Hamilton und betonte, „nichts“ mit dem umstrittenen Vertrag zu tun gehabt zu haben.

Mercedes-Sponsor in der Kritik

Hintergrund ist, dass Kingspan auch Isolier- und Verkleidungsprodukte herstellt, welche im Londoner Greenfell Tower verwendet worden waren, bei dessen Brand 2017 72 Menschen ums Leben kamen.

Mitverantwortlich soll dafür auch die leicht brennbare Wärmeisolierung dafür gewesen sein, wenngleich Kingspan dies stets dementiert hat. (DATEN: Der Rennkalender der Formel 1)

Doch inzwischen sollen bei Mercedes Gespräche mit Hinterbliebenen stattgefunden haben und auch der britische Minister Minister für Soziales, Wohnungsbau und Kommunen, Michael Gove, hatte getwittert, er sei „zutiefst enttäuscht“ von der Vereinbarung.

Gove hatte Mercedes unverhohlen gedroht, eine Einschränkung der gesetzlich verankerten Werbefreiheit im Sport in die Wege zu leiten, sollte das Team nicht einlenken.

Die Überlebendengruppe Grenfell United hatte die Partnerschaft in einem Twitter-Post zudem als „wirklich schockierend“ bezeichnet.

Alles zur Formel 1 auf SPORT1.de