Nach 22 Jahren: Wenger verlässt Arsenal

Arsene Wenger beendet am Saisonende seine seit 1996 laufende Amtszeit

Arsene Wenger wird den FC Arsenal zum Saisonende verlassen. Das bestätigte der Klub am Freitag.

"Nach sorgfältiger Überprüfung und in Folge der Gespräche mit dem Klub, fühle ich, dass es der richtige Zeitpunkt für mich ist, am Saisonende zurückzutreten", wird Wenger in der Pressemitteilung der "Gunners" zitiert. Der Elsässer hatte Arsenal seit 1996 trainiert und war der Trainer mit der längsten Amtsdauer im englischen Profifußball.

"Ich bin dankbar für das Privileg, dass ich dem Klub für so viele denkwürdige Jahre dienen durfte", erklärte Wenger des Weiteren. "Ich appelliere an die Fans, hinter der Mannschaft zu stehen, damit wir das Kapitel zu einem guten Abschluss bringen." Er rief die Anhänger auf, die Werte des Vereins weiter zu pflegen. Seine "ewige Liebe und Unterstützung" sei Arsenal gewiss.

Arsenals Mehrheitseigner Stan Kroenke sprach "von einem der schwierigsten Tage, die wir in unserer gesamten Zeit des Sportengagements gehabt haben. Was Arsene dem Verein auf dem Feld und außerhalb gegeben hat, war einer der Hauptgründe, warum wir bei Arsenal eingestiegen sind."
Wengers Langlebigkeit und Beständigkeit auf dem höchsten Niveau werde "nie wieder erreicht".

Fußball-Liebhaber "schulden Wenger Dankbarkeit"

Wenger habe eine einzigartige Klasse, meinte Kroenke weiter. "Jeder, der Arsenal und den Fußball liebt, schuldet ihm Dankbarkeit."

Der Trainer gewann mit den Londonern drei englische Meistertitel. In der Saison 2003/04 blieben seine "Invincibles" mit Torhüter Jens Lehmann ungeschlagen. Sieben Mal stemmte Wenger den FA Cup in die Höhe, 20 Mal am Stück qualifizierte sich der Klub unter ihm für die Champions League.

Der Respekt internationaler Fußballgrößen ist Wenger gewiss. "Er hat eine großartige Trainerlaufbahn hingelegt, mit großen Erfolgen und attraktivem Fußball", meinte stellvertretend Bayern-Trainer Jupp Heynckes.

"Vielleicht übernimmt er jetzt eine Manager-Funktion. Ob er nochmal bei einem anderen Verein Trainer werden wird, weiß ich nicht. Er hat den englischen Fußball sehr positiv beeinflusst. Aber irgendwann muss man auch sagen: Es war genug."

Wenger verlängert erst im Mai

Erst im Mai hatte der zuletzt umstrittene Coach von unter anderem Per Mertesacker, Mesut Özil und Shkodran Mustafi seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert.

Arsenal kündigte an, den Nachfolger Wengers so bald wie möglich zu verkünden. Bei den englischen Buchmachern ist Thomas Tuchel heißester Kandidat, dessen Einstieg bei Paris Saint-Germain noch nicht offiziell bestätigt ist. Auch Bundestrainer Joachim Löw wird hoch gehandelt.