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Für immer ein Teil von Bayerns Klubgeschichte

Für immer ein Teil von Bayerns Klubgeschichte
Für immer ein Teil von Bayerns Klubgeschichte

Patrik Andersson muss lachen, als er gefragt wird, was am 19. Mai 2001 war.

"Natürlich weiß ich das, auf jeden Fall", sagt der 49-Jährige im Gespräch mit SPORT1.

Es war ein historischer Moment damals. Ein Schuss für die Ewigkeit, der sich am heutigen Mittwoch zum 20. Mal jährt. Die Bayern waren als Tabellenführer zum letzten Saisonspiel zum Hamburger SV gereist lagen und in der Nachspielzeit 0:1 zurück. (Die Tabelle der Bundesliga)

Den Treffer für die Hausherren hatte Sergej Barbarez erst in der 90. Minute erzielt. Doch der Rekordmeister bekam noch mal einen Freistoß zugesprochen, weil HSV-Torwart Mathias Schober eine Rückgabe regelwidrig mit der Hand aufnahm. Eine durchaus umstrittene Entscheidung des damaligen Schiedsrichters Markus Merk.

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Schalke im Tal der Tränen

Andersson legte sich den Ball zurecht und schoss die Kugel flach in die Maschen. Und den FC Bayern in den siebten Himmel. Den FC Schalke unterdessen ins Tal der Tränen. Denn die Königsblauen feierten sich nach dem Schlusspfiff ihres Heimspiels gegen die Spielvereinigung Unterhaching (5:3) schon als Deutscher Meister. Anderssons Schuss entriss ihnen den ersehnten Titel nach nur vier Minuten.

Der damalige S04-Manager Rudi Assauer, der 2019 verstarb, sagte hinterher mit Tränen in den Augen: "Von heute an glaube ich nicht mehr an den Fußballgott.“

Andersson dagegen denkt immer wieder gerne an seinen Helden-Tag zurück. "Im Frühling war Bayern-TV bei mir und es kommt wieder hoch, was für ein großer Moment das war. Ein unbeschreiblicher Augenblick", erinnert er sich.

"Es war das Größte in meiner Karriere. Nicht nur das Tor als solches, sondern auch das ganze Drumherum, wenn man sich nur daran erinnert, was auf der Bank und auf den Tribünen los war - und das Drama auf Schalke."

Das alles mache sein Tor "für immer so speziell". Immer, wenn eine Saison zu Ende geht, werde er auf diesen Tag angesprochen, erklärt Andersson. "Und es ist immer wieder schön. Das war der wichtigste Schuss in meiner Karriere."

"Es gab keinen Stress mit Effe"

Andersson führt sich die Szene für SPORT1 noch mal vor Augen. "Es gab keinen Stress mit Effe (Stefan Effenberg, d. Red.), es war sofort klar, dass ich den Freistoß schieße. Wir wollten in diesem Moment nur Ruhe reinbringen."

Dann ergänzt er: "Olli (Oliver Kahn, d. Red.) hat beim Gegner damals etwas Unruhe gestiftet, als er nach vorne lief."

Zuhause anschauen kann sich Andersson die Partie in voller Länge nicht mehr. "Leider habe ich das Video des Spiels nicht mehr. Aber jedes Jahr wird das wieder hochgespielt, und ich bin dankbar der Torschütze gewesen zu sein."

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Einer der wichtigsten Torschützen

Der Schwede spielte von 1999 bis 2001 bei den Bayern, hat sich aber mit diesem Freistoß unsterblich gemacht. "Ich bin sehr stolz, ein bedeutender Teil in der Geschichte des FC Bayern und einer der wichtigsten Torschützen des Klubs zu sein", sagt Andersson.

"Jeder weiß ja, wie viele großartige Spieler in dem Verein gespielt haben. Durch mein Tor bleibe ich immer ein Teil der Klub-Geschichte."

Andersson war damals nach sechs Jahren bei Borussia Mönchengladbach nach München gewechselt. "Da herrschte ein enormer Druck, aber genau deshalb bist du da. Schaffst du den Druck nicht, musst du woanders hingehen. Ich wollte Titel gewinnen", sagt er.

Andersson freut sich schon auf das nächste Treffen mit den Kollegen von 2001. "Ich hoffe, dass wir uns nach der Pandemie wieder mal alle wiedersehen können. Ich bin im Sommer auf einer Hochzeit eingeladen. Da hoffe ich Ottmar Hitzfeld mal wieder zu treffen. Ich versuche immer, zwei Mal im Jahr nach München zu kommen. Zuletzt war ich im Herbst 2019 beim Legendentreffen dort."