Wilde Jagd auf Siebert! Schiri-Kollege reagiert geschockt

Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich hat sich nach den Jagdszenen geschockt gezeigt, die sich am Freitagabend bei der WM in Katar abspielten. (NEWS: Alles Wichtige zur WM)

Nach dem 2:0 von Uruguay gegen Ghana hatten die Spieler des Siegerteams Referee Daniel Siebert massiv bedrängt, sodass dieser schnell mit seinen Assistenten in die Kabine flüchtete. (DATEN: WM-Spielplan 2022)

Ittrich springt Siebert zur Seite

„Daniel Siebert hat für seine Spielleitung und das, was er nach Schlusspfiff aushalten musste, größten Respekt verdient. Wo war der Schutz für ihn und traurig dass er geschützt werden musste. P.S.: Cavani stellt das Bein raus und will den Strafstoß. Ermessen und gut, den nicht zu geben“, schrieb Ittrich auf Twitter.

Mit seinen deutschen Assistenten Jan Seidel (Hennigsdorf), Rafael Foltyn (Wiesbaden) und Yamashita, Yoshimi (Japan) als Vierten Offiziellen suchte der erfahrene deutsche Schiedsrichter schnell das Weite, als er unmittelbar nach Abpfiff von Uruguays Spielern gejagt wurde. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Die waren trotz eines 2:0 (2:0) gegen Ghana soeben dramatisch am Achtelfinaleinzug bei der WM in Katar gescheitert - und hatten Siebert dafür als Sündenbock auserkoren. (DATEN: Gruppen und Tabellen der WM)

Giménez droht Mega-Sperre

Allen voran Edinson und José Maria Giménez. Letzterem droht laut Mundo Deportivo eine Sperre von bis zu 15 Spielen. Der Uruguayer von Atlético Madrid hatte Siebert beschimpft, in eine TV-Kamera geflucht und außerdem einen FIFA-Offiziellen bei einer Rudelbildung mit dem Ellenbogen am Kopf getroffen. Cavani stieß den VAR-Bildschirm am Spielfeld-Rand um.

Was hatte die Uruguayer so aufgebracht? Der Berliner Referee Siebert hatte dem zweimaligen Weltmeister aus Südamerika gleich mehrfach einen Strafstoß versagt. Ein Umstand, der am Ende womöglich mit ausschlaggebend dafür war, dass für das Weiterkommen ein einziges Tor fehlte, weil im Parallelspiel Rivale Südkorea die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Portugiesen mit 2:1 schlug.

Edison Cavani, bei dessen Fall (81.) die Pfeife ebenso stumm blieb wie zuvor nach Videobeweis beim strittigen Laufduell zwischen Darwin Nunez und Ghanas Daniel Amartey (58.), bekam von dem Deutschen noch die Gelbe Karte, ehe dieser vor den aufgebrachten Spielern in den Kabinengang flüchtete.

Droht Siebert nun das WM-Aus?

Doch auch dem deutschen Referee könnten nun Konsequenzen drohen. Der ehemalige Schiedsrichter Manuel Gräfe bewertete den ausbleibenden Elfmeterpfiff für Cavani als Fehlentscheidung.

Diese werde „leider dazu führen, dass er kein weiteres Spiel mehr als SR erhalten wird“, schrieb Gräfe kurz nach Schlusspfiff auf Twitter. Die Marca schlug tags darauf in die gleiche Kerbe: „Alles deutet darauf hin, dass er sein Rückfahrticket von dieser WM unterschrieben hat.“

Sollte dies eintreten, würde Siebert ungewollt in die Fußstapfen eines anderen deutschen Referees treten. Felix Brych hatte bei der WM 2018 Serbien im Vorrunden-Spiel gegen die Schweiz ebenfalls einen Elfmeter verweigert.

Im weiteren Turnierverlauf war Brych nicht mehr zum Einsatz gekommen.