"Weißt nicht, was du tust!" Wunderkind nach Strafe beleidigt

Das neue Tennis-„Wunderkind“ Mirra Andrejewa ist im Achtelfinale der 136. All England Championships in Wimbledon gescheitert. Die 16 Jahre alte Russin vergab gegen Madison Keys aus den USA einen deutlichen Vorsprung und unterlag nach 2:02 Stunden beim zweiten Matchball 6:3, 6:7 (4:7), 2:6.

Titelverteidigerin Jelena Rybakina kam dagegen praktisch kampflos weiter. Ihre Gegnerin Beatriz Haddad Maia (Brasilien), die in der Weltrangliste auf Position 13 geführt wird, musste beim Stand von 4:1 für die Kasachin verletzungsbedingt aufgeben.

Andrejewa lag nach einer bemerkenswerten Vorstellung im zweiten Satz bereits 4:1 und 40:30 in Führung, dann aber entglitt ihr das Match von Spiel zu Spiel. Der Frust darüber war ihr anzusehen, zweimal bekam sie wegen Schlägerwerfens einen Punkt abgezogen, im zweiten Fall führte es zum ersten Matchball von Keys.

Wobei diese Aktion zu einer lautstarken Diskussion führte. Andrejewa versuchte die Schiedsrichterin immer wieder zu überzeugen: „Ich bin ausgerutscht.“ Die Schiedsrichterin ließ sich jedoch nicht von ihrer Meinung abbringen und blieb bei der Strafe. „Du weißt nicht, was du tust“, rief ihr Andrejewa noch entgegen. Nach der Niederlage verzichtete sie auch auf einen Handshake mit der Schiedsrichterin.

„Sie ist eine phänomenale Spielerin“, sagte Keys über die Senkrechtstarterin aus Sibirien, die mittlerweile in Cannes lebt. Sie habe „einfach nur versucht, im Match zu bleiben, weil ich wusste, dass sich meine viel, viel mehr Jahre auf der Tour auszahlen würden“.

Andrejewa wieder über die Quali ins Hauptfeld

In Wimbledon steht Keys nun zum ersten Mal seit 2015 wieder im Viertelfinale. Seitdem hatte die 28-Jährige bei den US Open 2017 das Finale erreicht sowie bei den French Open und US Open 2018 und den Australian Open 2022 das Halbfinale.

Andrejewa, die zu Jahresbeginn bei den Australian Open in Melbourne noch das Juniorinnen-Turnier gespielt hatte, war wie bei den French Open über die Qualifikation ins Hauptfeld gekommen.

In der Weltrangliste stand sie zu Jahresbeginn noch auf Rang 293, nach Wimbledon wird sie wohl auf Position 64 geführt werden.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)