"Wir denken an unsere Freunde“: Reaktionen zum Anschlag auf den BVB-Bus

“Wir waren natürlich geschockt. Am meisten ist die Mannschaft geschockt“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke kurz nach dem Anschlag. (Bild: dpa)
“Wir waren natürlich geschockt. Am meisten ist die Mannschaft geschockt“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke kurz nach dem Anschlag. (Bild: dpa)

Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Teambus von Borussia Dortmund ermittelt die Staatsanwaltschaft nun wegen “Verdachts eines versuchten Tötungsdeliktes“. Unterdessen sind Kollegen und Fans in Gedanken bei den BVB-Spielern.

Am Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat es nach Polizei-Informationen am Dienstagabend drei Explosionen gegeben. Diese dramatischen Ereignisse hatten zu einer Absage des Champions-League-Viertelfinals zwischen dem BVB und AS Monaco geführt.

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Mehrere Scheiben sollen bei dem Anschlag geborsten sein. Dabei wurde der spanische BVB-Verteidiger Marc Batra verletzt und wegen einer gebrochenen Speiche im rechten Handgelenk noch am späten Abend operiert. Ein Polizist, der auf einem Motorrad vor dem Bus fuhr, steht unter Schock und erlitt ein Knalltrauma – er ist nicht dienstfähig.

Sprengstoffanschlag auf BVB-Bus: Was ist passiert?

Der Vorfall ereignete sich im Dortmunder Stadtteil Höchsten an der Ecke Wittbräucker Straße/Schirrmannweg. “Die Sprengsätze waren außerhalb des Busses platziert“, so Polizeisprecher Gunnar Wortmann zur “Bild“. Wie die Tageszeitung weiter berichtet, befanden sich die Sprengsätze – eine besondere Form von Rohrbomben – in einer Hecke am Straßenrand in der vom Fahrer abgewandten Seite.

“Der Bus bog auf die Hauptstraße ein, als es einen Riesenknall gab – eine regelrechte Explosion. Nach dem Knall haben wir uns alle im Bus geduckt, wer konnte, hat sich auf den Boden gelegt. Wir wussten nicht, ob noch mehr passiert“, so BVB-Torwart Roman Bürki zu “Blick“. Er habe in der hintersten Reihe gleich neben Marc Bartra gesessen, “der von Splittern der zerborstenen Rückscheibe getroffen wurde“.

Staatsanwältin Sandra Lücke sagte, dass die Ermittlungen “wegen des Verdachts auf ein versuchtes Tötungsdelikt” geführt würden. In der Nähe des Tatorts sei zudem “ein Schreiben gefunden” worden: Aus ermittlungstaktischen Gründen könne zum Inhalt nichts gesagt werden.

“Nun rücken alle Borussen zusammen“

“Es ist ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus verübt worden“, sagte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke bei “Sky“. “Die ganze Mannschaft ist in einer Schockstarre. Solche Bilder bekommst du nicht aus dem Kopf heraus. Ich hoffe, dass die Mannschaft einigermaßen in der Lage ist, morgen wettbewerbsfähig auf dem Feld zu stehen. In solch einer Krisensituation rücken alle Borussen zusammen.“

Doch nicht nur der Klub rückt zusammen – dass Fußball-Kollegen und Fans in Gedanken bei den BVB-Spielern sind, zeigt ein Blick in die sozialen Netzwerke.

Liverpool twitterte: “Wir denken heute Abend an all unsere Freunde vom BVB.“ Ex-Borusse Kevin Großkreutz schrieb: “Mein Herz ist bei meinen Freunden! Ich hoffe, ihr verarbeitet es schnell. Bleibt stark. Wir halten fest und treu zusammen.“

Der FC St. Pauli und FC Bayern München schickten Marc Bartra Genesungswünsche und Hansa Rostock sprach aufrichtiges Mitgefühl aus.

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Das Spiel gegen AS Monaco wird bereits am heutigen Mittwoch um 18:45 Uhr nachgeholt, die Tickets behalten ihre Gültigkeit.

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“Das Stadion und das Umfeld werden weiter im Fokus der Polizei stehen, auch Sprengstoffhunde werden im Einsatz sein”, sagte Polizeipräsident Lange, der einen Großeinsatz angekündigte.