Wirtschaftskiller Corona: Diese Handelskonzerne schließen Filialen

Die Corona-Pandemie wirbelt die Wirtschaftswelt durcheinander. Viele Händler mussten ihre Geschäfte aufgeben, andere stehen vor dem Aus. Auch Großkonzerne stecken in der Krise, weshalb viele von ihnen infolge von Sparmaßnahmen Filialen schließen müssen. Wir zeigen, welche Firmen betroffen sind.

Mainz, Rhineland Palatinate/Germany - September 3, 2020: City of Mainz, GALERIA (Karstadt) Kaufhof branch in Ludwigsstraße.
Alles muss raus. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof schließt viele Filialen. (Bild: Getty Images)

Die Corona-Krise hat den stationären Handel schwer getroffen. Besonders kleinere Läden haben es schwer, sich über Wasser zu halten. Viele mussten oder müssen schließen. Aber auch viele Großkonzerne stecken in der Krise. Einige mussten Insolvenz anmelden, wie die Modefirma Tom Tailor und die Gastronomiekette Vapiano. Andere Unternehmen versuchen durch Filialschließungen den Schaden in Grenzen zu halten. Wir zeigen, welche das sind.

Depot

Unter anderem muss das Einrichtungshaus Depot viele Geschäfte schließen. Insgesamt sind Medienberichten zufolge 60 von insgesamt 500 Filialen betroffen. Davon sollen 25 Standorte im Laufe dieses Jahres dichtmachen, weitere 35 im kommenden Jahr. Das Unternehmen war schon vor der Corona-Krise angeschlagen. Ende 2019 wurde es vom ursprünglichen Firmeneigentümer Christian Gries von der Migros-Gruppe zurückgekauft, der schon bald auf Sparkurs ging. Die Filialen des seit 1948 bestehenden Unternehmens finden sich häufig in Fußgängerzonen und Einkaufspassagen.

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Galeria Karstadt Kaufhof

Auch Galeria Karstadt Kaufhof ist ein schon seit Jahren strauchelnder Riese unter den Handelskonzernen. Corona setzt der Warenhauskette zusätzlich zu. Im April dieses Jahres hieß es, dass rund 80 der 162 Filialen von Schließungen bedroht seien. Dann war geplant, 62 Standorte aufzugeben. Am Ende wird es 47 Häuser treffen, darunter Filialen in Großstädten und in prominenten Lagen wie in München am Stachus, in der Berliner Grophius-Passage und in der Zeil in Frankfurt.

Das Bekleidungsunternehmen Esprit schließt in Deutschland jeden zweiten Standort. (Symbolbild: Getty Images)
Das Bekleidungsunternehmen Esprit schließt in Deutschland jeden zweiten Standort. (Symbolbild: Getty Images)

Esprit

Besonders hart hat die Corona-Krise das Bekleidungsunternehmen Esprit erwischt. Der Konzern muss in Deutschland jede zweite Filiale schließen. Betroffen sind rund 50 Häuser. Ungefähr 1.100 Arbeitnehmer im Verkauf und in der Verwaltung verlieren ihren Job. "Die gesamte Branche ist von einer globalen Krise betroffen", sagt Anders Kristiansen, Chef der Esprit-Gruppe, in einer Stellungnahme. "Zuerst spürten wir die Auswirkungen in Asien und jetzt in Europa, wo viele unserer Geschäfte geschlossen wurden."

H&M

Was der Esprit-Manager sagt, trifft auch auf H&M zu. Der schwedische Textilhandelskonzern plant weltweit 170 Filialen zu schließen. Zugleich sollen 130 neue Häuser aufmachen, wie das Wirtschaftsmagazin Business Insider berichtet. Das macht ein Minus von 40 Geschäften.

Der Mutterkonzern der Modefirma Zara, Inditex, schreibt wegen Corona erstmals rote Zahlen. (Symbolbild: Getty Images)
Der Mutterkonzern der Modefirma Zara, Inditex, schreibt wegen Corona erstmals rote Zahlen. (Symbolbild: Getty Images)

Inditex

Der Name Inditex dürfte den wenigsten geläufig sein. Weitaus bekannter ist eines der Tochterunternehmen des spanischen Textilkonzerns, die Bekleidungsfirma Zara. Wegen Corona schreibt Inditex erstmals rote Zahlen. Künftig will sich der Konzern stärker auf den Online-Handel konzentrieren. Im Zuge der Umstrukturierung sollen in den kommenden zwei Jahren weltweit rund 1.200 Filialen geschlossen werden. Zugleich plant Inditex, rund 150 neue Filialen zu eröffnen.

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Real

Auch Real befindet sich mitten in einem Strukturwandel. Die ehemalige Tochter der Metro-Gruppe gehört seit Juni dieses Jahres der russischen Investorengruppe SCP, die Real größtenteils veräußern will. Rund die Hälfte aller 279 Filialen sollen an Kaufland und Rewe verkauft werden. Auch Edeka und Globus sind an einigen Standorten interessiert. Für mindestens acht Filialen gibt es nach Angaben von Real keine Zukunft. Betroffen von den Schließungen seien 700 Mitarbeiter.

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