WM-Kandidat? Hansi Flick lobt Bremens Füllkrug

Niclas Füllkrug betreibt erneut WM-Werbung in eigener Sache. Unter den Augen des Bundestrainers Hansi Flick glänzt der Stürmer mit einem Tor und einer Vorlage.

Fährt Werder-Stürmer Niclas Füllkrug mit zur WM? (Bild: Getty Images)
Fährt Werder-Stürmer Niclas Füllkrug mit zur WM? (Bild: Getty Images)

Spätestens am Sonntagnachmittag war klar, dass Niclas Füllkrug wohl besser keine Pläne für die WM-Pause schmieden sollte. „Er gibt uns etwas, was wir in der Form nicht haben von der Qualität“, lobte Bundestrainer Hansi Flick am Rand der Auslosung der EM-Qualifikationsgruppen den Toptorschützen der Fußball-Bundesliga: „Er verkörpert vieles, was einen Zentrumsstürmer ausmacht.“

Die WM-Teilnahme rückt für den Angreifer also näher - auch wenn er nach dem 2:1 (1:1) von Werder Bremen bei der TSG Hoffenheim am Freitagabend noch den Ahnungslosen gespielt hatte.

„Das wusste ich gar nicht“, kommentierte Füllkrug mit einem Grinsen im Gesicht die Anwesenheit Flicks auf der Tribüne: „Dann hat er ein zerfahrenes Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten gesehen.“

Füllkrug ist bestechender Form

Was der Bundestrainer vor allem zur Kenntnis genommen hat, war Füllkrugs erneute WM-Werbung in eigener Sache. Mit der Vorlage zum Tor von Marvin Ducksch (18.) und seinem Treffer kurz vor Schluss per Foulelfmeter (87.) avancierte der Angreifer am Freitag wieder einmal zum Matchwinner des Aufsteigers.

Acht Tore und drei Vorbereitungen nach neun Spieltagen sprechen eine deutliche Sprache. Die Bremer (15 Punkte) stehen vor allem aufgrund der Topform Füllkrugs so gut da.

Die Befürworter einer Nominierung des 29-Jährigen für die bevorstehende Endrunde in Katar (20. November bis 18. Dezember), zu denen unter anderem Rekordnationalspieler Lothar Matthäus und Rio-Weltmeister Bastian Schweinsteiger gehören, werden immer zahlreicher.

Werder-Kapitän preist Füllkrug an

„Fülle ist der beste Stürmer, den wir haben in der Liga - und auch der beste Deutsche für mich“, sagte Bremens Kapitän Marco Friedl: „Ich glaube, ‚Fülle‘ weiß am besten, wie er damit umzugehen hat. Er konzentriert sich nur auf seine Leistung – und das sieht man Woche für Woche.“

Auch Leonardo Bittencourt war voll des Lobes über seinen Teamkollegen. „Mir war klar, dass er trifft“, äußerte der frühere Hoffenheimer, den die Nationalmannschafts-Debatte nicht verwundert: „Um wirklich darüber zu sprechen, so wie gerade darüber gesprochen wird, brauchst du eine gute Phase über mehrere Wochen und Monate hinweg - und ‚Fülle‘ hat die.“

Der Hochgelobte zeigte sich nach der Partie vor 25.410 Zuschauern, in der Munas Dabbur den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt hatte (32.), aber eher selbstkritisch. „Natürlich gibt es noch Luft nach oben“, sagte Füllkrug: „In der Passgenauigkeit hätte ich heute noch besser sein können, gerade in Situationen, die ich eigentlich gut löse.“

Werder-Coach fordert Konzentration

Auch den Höhenflug seiner Mannschaft wollte der Angreifer nicht allein für sich reklamieren. „Unsere großen Stärken sind die mannschaftliche Geschlossenheit und der Spielstil“, äußerte Füllkrug: „Wir müssen trotzdem bodenständig und demütig bleiben, weil wir wissen, wo wir herkommen. Demut wird oft belohnt. Dementsprechend werden wir jetzt keine Luftschlösser bauen.“

Das wollte auch Ole Werner mit Blick auf die WM-Debatte nicht. „Seine Leistungen sind auffällig, deshalb ist es ein Thema, aber das muss der Bundestrainer entscheiden“, sagte der Werder-Trainer: „Wichtig ist, dass man sich auf seine eigenen Themen konzentriert. Das macht Niclas.“

VIDEO: Niclas Füllkrug ist ein Kandidat für die Nationalmannschaft