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WM-Powerranking: Bei diesen Teams ist der Star-Zauber faul

WM-Powerranking: Bei diesen Teams ist der Star-Zauber faul
WM-Powerranking: Bei diesen Teams ist der Star-Zauber faul

16 Teams, doch nur eine Krone: Ab heute rauscht wieder der Puck übers Eis, wenn die größten Nationen der Welt um den WM-Titel im Eishockey kämpfen. (Alles zur Eishockey-WM)

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Die Weltmeisterschaft in Riga ist zugleich die erste nach 2019, da die Corona-Pandemie eine Austragung im vergangenen Jahr unmöglich gemacht hatte. (Hier zu den Tabellen der Eishockey-WM)

Vor dem Start des Turniers blickt SPORT1 auf die einzelnen Teams und geht der Frage nach, wer die größten Titelchancen hat. Finnland, Schweden, Kanada, Russland, die USA - welche der großen Eishockey-Nationen schickt die am besten besetzte Mannschaft nach Riga, wo ist der Star-Zauber faul? (Der gesamte Spielplan der Gruppenphase)

Und welche Rolle kommt Deutschland bei dieser WM zu, das heute gegen Italien loslegt (Eishockey-WM: Deutschland - Italien ab 15 Uhr LIVE im TV und im Stream)? Geheimfavorit, Außenseiter oder doch mehr? Das SPORT1-Powerranking.

16. Großbritannien

Dass das Mutterland des Fußballs, in dem Eishockey Stiefkind ist, bei der WM 2019 nicht abgestiegen ist, war die große Sensation. Dieses Jahr bleibt die Mannschaft ebenfalls oben, weil der Abstieg ausgesetzt wurde. Viele Erfolge dürften die Briten aber kaum feiern.

15. Italien

Italien ist ein von Corona-Fällen geschwächter Außenseiter: Beim ersten Turniergegner der Deutschen hat es gleich 15 Spieler erwischt. In der Not wurde der erst 16 Jahre alte Damian Clara als Ersatztorhüter nachnominiert.

Schon vor dem Turnier hatte man Probleme mit Corona, weshalb auch Vorbereitungsspiele gegen die Schweiz und Österreich abgesagt werden mussten. Auch Coach Greg Ireland ist mit dem Coronavirus infiziert und fehlt wahrscheinlich gegen Deutschland auf der Bank. Die Assistenten sollen gegebenenfalls übernehmen.

14. Kasachstan

Normalerweise würden sie in ihrer Gruppe mit Italien den Absteiger wohl unter sich ausmachen. So geht es vornehmlich darum, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Italiens geschwächter Kader könnte Kasachstan dabei helfen, nicht Letzter der Gruppe zu werden.

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15. Belarus

Ursprünglich als Co-Gastgeber geplant, musste die Mannschaft von Belarus aus politischen Gründen nun doch auch nach Riga reisen. Der Heimvorteil fällt damit also schon einmal weg. Belarus wird auch sonst kaum große Ambitionen haben. Der gefährlichste Spieler ist der 22 Jahre alte Center Yegor Sharangovich, der diese Saison für die New Jersey Devils in der NHL 16 Tore in 54 Spielen schoss.

12. Dänemark

Tritt mit einer ähnlichen Mannschaft an wie in den vergangenen Jahren. Seit 2016 haben die Dänen die Viertelfinals nicht mehr erreicht, daran dürfte sich kaum etwas ändern. Schmerzlich vermisst werden NHL-Verstärkungen wie Nikolaj Ehlers, Frederik Andersen oder Lars Eller.

11. Slowakei

Die Slowakei stellt dieses Jahr ein uncharakteristisch junges Team, insbesondere auch in der Verteidigung. Mit dabei ist etwa der 17 Jahre alte Simon Nemec, der als Top-Prospect für den NHL-Draft 2022 gehandelt wird. Samuel Knazno, letztes Jahr von Columbus gedraftet, ist ebenfalls erst 18 Jahre alt.

Schon in der NHL ist Marian Studenic, der sich bei New Jersey aber noch nicht etabliert hat. Sonst ist der Sturm eine Mischung von Spielern aus der schwedischen, tschechischen, finnischen und slowakischen Liga.

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10. Norwegen

Die Nordländer haben bei der Eishockey-WM seit 2012 das Viertelfinale nicht mehr erreicht. Für das deutsche Team könnte das Aufeinandertreffen mit Norwegen in der Gruppe ein entscheidendes Spiel werden. Es ist davon auszugehen, dass beide Teams in etwa auf Augenhöhe agieren. Ähnliches gilt für Lettland.

9. Lettland

Da bei der Eishockey-WM vorerst keine Fans in den Hallen vorgesehen sind, fällt der Heimvorteil nur gering aus. Die Stärke des Gastgebers sind die Goalies. Nationaltrainer Bob Hartley kann sich zwischen Matiss Kivlenieks, Janis Kalnins und Ivars Punnenovs entscheiden.

Weniger gut sieht es bei den Letten in der Verteidigung aus. Fünf von neun Spielern sind über 30 und schon in den Testspielen hat sich gezeigt, dass sie mittlerweile bei hohem Tempo Mühe haben.

8. Deutschland

Superstar Leon Draisaitl, auch Dominik Kahun, Philipp Grubauer, Tim Stützle - trotzdem ist die Besetzung des deutschen Teams nicht zu verachten.

Aus der NHL kommt Tobias Rieder, vor allem aber stehen die künftigen NHL-Profis Moritz Seider (20), Lukas Reichel und John Peterka (beide 19) im Blickpunkt. Wichtige Führungsspieler sind der zweimalige Stanley-Cup-Sieger Tom Kühnhackl und die Silbermedaillengewinner Moritz Müller, Matthias Plachta und Marcel Noebels.

Insgesamt ist das DEB-Team enorm jung: Neun Spieler sind höchstens 25, zehn Spieler bestreiten ihre erste WM und nur sechs Profis haben überhaupt drei oder mehr Weltmeisterschaften gespielt. Aber auch Routiniers wie Marcel Brandt oder Fabio Wagner in der Abwehr sowie Daniel Fischbuch im Angriff sind vor ihrer ersten WM in bestechender Form.

Toni Söderholm hat eine gute Mischung im Kader. In der Abwehr steht und fällt vieles mit Seiders Verfassung. Er wurde in Schweden als Verteidiger des Jahres ausgezeichnet.

7. USA

"Miracle on Ice" hin oder her, die Nationalmannschaft ist im US-Eishockey traditionell weit weniger wichtig als die NHL: Die großen Stars wie beispielsweise Patrick Kane haben sich gegen das erneute Leben in einer Bubble entschieden - reicht die hintere Garde für den dritten WM-Titel nach 1933 und 1960 oder sind die USA ein reiner Scheinriese?

Die größte Schwäche im US-Team ist die Verteidigung. Nur Matt Roy und Matt Tennyson kamen diese Saison regelmäßig in der NHL zum Einsatz, wobei Tennyson bei New Jersey alles andere als überzeugt hat.

Sonst sind viele AHL- und College-Spieler mit dabei, die ihre Qualitäten auf WM-Niveau erst noch zeigen müssen. Im Sturm sieht es besser aus. Die meiste Torgefahr geht von Jason Robertson aus, der als Rookie bei den Dallas Stars fast einen Punkt pro Spiel erzielte. (Eishockey-WM: Spielplan und Ergebnisse)

6. Schweiz

Patrick Fischer stellt seit Jahren eine gute Truppe mit der richtigen Mischung aus einheimischen und NHL-erfahrenen, jungen und routinierten Spielern zusammen. Es fehlt Roman Josi, der die Schweizer Verteidigung noch etwas stärker gemacht hätte. Dennoch scheint die Mischung in der Mannschaft zu stimmen.

Es gibt Offensivspezialisten wie Santeri Alatalo, Janis Moser oder Raphael Diaz, starke Verteidiger wie Jonas Siegenthaler, Mirco Müller und Tobias Geisser. Das Prunkstück im Schweizer Sturm sind die drei NHL-Profis Nico Hischier, Timo Meier und Philipp Kurashev. Vor drei Jahren wurde die Schweiz Vizeweltmeister, mit einer eingespielten Mannschaft könnte sogar der große Wurf gelingen.

5. Schweden

Fünf Spieler aus der NHL und zahlreiche weitere aus der starken heimischen Liga, aber auch extrem viele Absagen: Goalie Henrik Lundqvist muss die Saison wegen Herzproblemen aussetzen, viele andere Stars wie Arizonas Oliver Ekman-Larssen haben nach einer turbulenten NHL-Saison abgesagt.

Zum Schlüsselspieler könnte Viktor Fasth werden. Der ehemalige NHL-Keeper bestreitet seine fünfte WM und war trotz seines fortgeschrittenen Alters von 38 Jahren der beste Torhüter der schwedischen Liga (Fangquote von 93,4 Prozent in 31 Spielen).

Insgesamt muss man jedoch auch klar festhalten: Schweden hat schon stärkere Mannschaften zu einer WM geschickt.

4. Tschechien

Viele gute Spieler aus der NHL und der KHL sind dabei, der größte Pluspunkt ist aber wohl auf der Bank zu finden. Petr Nedved ist GM und bringt viel Erfahrung mit. Die Tschechen haben großes Potential bei dieser WM.

Besonders vorne wirken sie dieses Jahr sehr gefährlich. Einerseits sind da die NHL-Stürmer Jakub Vrana, Filip Zadina, Filip Chytil und Dominik Kubalik. Dazu kommt National-League-Topskorer Jan Kovar vom EV Zug und der jüngst zum besten Spieler der tschechischen Liga gewählte Matej Stransky.

3. Finnland

Die Finnen haben mit ihrer starken Liga ähnliche Voraussetzungen wie Schweden - und dürften sie noch etwas besser ausschöpfen: Die NHL-Profis Joonas Korpisalo und Roope Hintz sind dabei, außerdem tritt Finnland die WM mit einem starken Goalie-Trio an. Juho Olkinuora spielte bei Magnitogorsk in der KHL eine überragende Saison und wehrte 93,5 Prozent der Schüsse ab.

Auch Harri Sätteri überzeugte in der KHL (92,2 Prozent Fangquote) und dahinter hätte man mit Janne Juvonen noch einen Stammgoalie aus der schwedischen Liga. Auf dem Papier wirkt das Team nicht weltmeisterlich, aber mit genau so einer Mannschaft holte Finnland 2019 Gold. Eine Medaille ist auf alle Fälle drin.

2. Kanada

Kanada will sich nach der Finalniederlage 2019 gegen Finnland rehabilitieren. Die Kanadier verfügen über einen enormen Spielerpool, schließlich sind mehr als 40 Prozent aller NHL-Spieler in Kanada geboren, die Terminkollision mit den Playoffs sorgt aber auch "north of the border" dafür, dass bei diesem Turnier eher junge Spieler mitmischen - und/oder solche, die bei ihren Klubs nicht die großen Rollen spielen.

Insbesondere in der Verteidigung ist wenig Erfahrung mit dabei, dafür aber ein junger Mann mit dem klangvollen Namen Owen Power. Der 18-Jährige gilt als möglicher Nummer-1-Pick für den diesjährigen Draft. Im Angriff bringt Adam Henrique mit 31 Jahren Routine mit. Bei dieser WM ist für Kanada vom Viertelfinal-Aus bis Gold alles möglich.

1. Russland

Geht als Nummer zwei der Weltrangliste ins Turnier, allerdings fehlen die ganz großen Namen wie Alex Ovechkin, Nikita Kucherov, Evgeni Malkin oder Andrei Vasilevskiy wegen der NHL-Playoffs, Verletzungen oder persönlichen Gründen.

Dafür rücken junge talentierte Spieler nach, wie Ivan Provorov aus der NHL oder Sergey Tolchinsky aus der KHL, wo die Playoffs schon gelaufen sind. Auch die Goalies sind relativ unerfahren und junge Keeper. In der Abwehr haben die Russen jedoch gestandene NHL-Profis, sowie die Leistungsträger von ZSKA Moskau und SKA St. Petersburg im Angriff.

In der Summe wirkt Russland daher wie das am stärksten besetzte WM-Team - ob die zählbaren Resultate das am Ende widerspiegeln, wird sich zeigen. Es könnte auf alle Fälle die WM der Überraschungen werden.