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WM-Reporterin vor laufender Kamera sexuell belästigt

Eine Reporterin der Deutschen Welle wurde während einer Reportage zur WM 2018 in Moskau vor laufender Kamera geküsst und begrapscht. Der Täter verschwand anschließend spurlos in der Menge.

Das Fanaufkommen bei der WM 2018 ist enorm – nicht alle verhalten sich vorbildlich. (Bild: Getty Images)
Das Fanaufkommen bei der WM 2018 ist enorm – nicht alle verhalten sich vorbildlich. (Bild: Getty Images)

Julieth González Therán sprach vor laufender Kamera mit dem spanischen Fernsehen und wurde nach wenigen Sekunden von einem Unbekannten überrascht. Er lief ins Bild, drückte ihr einen Kuss auf die Backe und fasste ihr an die linke Brust.

Die DW-Reporterin ließ sich davon nicht beeindrucken und moderierte ihren Beitrag souverän zu Ende. Anschließend meldete sie sich allerdings per Instagram zu Wort: “Respekt! Wir verdienen es nicht, so behandelt zu werden. Wir sind genauso wertvoll und professionell.”

Unbekannter verschwand in der Menge

Die Reporterin ordnete ein: “Ich war schon seit zwei Stunden an dem Ort, um die Übertragung vorzubereiten und es war nichts passiert. Als wir dann live auf Sendung waren, hat dieser Fan das ausgenutzt. Danach habe ich geschaut, ob er noch da war, aber er war verschwunden.”

González Therán war nicht die erste Reporterin, die bei der WM 2018 zum Opfer sexueller Gewalt wurde. Auch ESPN-Reporterin Agos Larocca und eine argentinische Kollegin waren von Fans bedrängt worden.

“Der hier hat es übertrieben”

Viele meinen, die Reporterin sei nur da, um etwas Farbe ins Bild zu bringen. Aber wir wollen über Spielsysteme und Strategie sprechen”, sagte González Therán. Sie erhielt gemischte Reaktionen auf ihre Worte und ihren Post.

Während viele Fans ihr zusprachen, waren auch einige Kommentare zu lesen, die die Situation verharmlosten. “Es gibt immer Fans, die einem ein Kompliment zurufen und sich respektvoll verhalten. Der hier hat übertrieben”, meinte die Reporterin.