"Am Boden zerstört": Van Gerwen erlebt unfassbare Demontage

"Am Boden zerstört": Van Gerwen erlebt unfassbare Demontage
Sport1

Dave Chisnall hat Michael van Gerwen mit einem unfassbaren Niveau krachend aus der Darts-WM 2021 befördert. (Die Darts-WM 2021 LIVE im TV auf SPORT1 und im LIVESTREAM)

Der langjährige Dominator verlor das Viertelfinale der PDC Weltmeisterschaft gegen "Chizzy" mit 0:5! Für den Engländer, der einen Average von 107,4 spielte, war es der erste Sieg überhaupt gegen "Mighty Mike" - nach zuvor laut PDC 27 erfolglosen Versuchen. (Alle Statistiken zum Spiel)

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Der Weltranglistenerste verlor zudem erst zum zweiten Mal in seiner Karriere ein WM-Spiel zu Null. Für den 31-Jährigen ist es wohl der Tiefpunkt eines schwierigen Jahres. Beim Grand Slam of Darts scheiterte er im Viertelfinale, beim World Matchplay und bei der EM verlor er jeweils in der zweiten Runde. Im September hatte er zudem zum ersten Mal in seiner Karriere den Playoff-Einzug in der Premier League verpasst.

Sollte Gerwyn Price, der einen Thriller gegen Daryl Gurney für sich entschied, das Turnier gewinnen, verliert van Gerwen sogar den Platz an der Spitze.

Van Gerwen "am Boden zerstört"

"Ich bin total am Boden zerstört. Ich bin heute Abend nie in Gang gekommen und habe mich selbst enttäuscht", schrieb er bei Twitter und beglückwünschte seinen Gegner: "Große Anerkennung an Dave Chisnall, der das ganze Spiel über herausragend war." Zuletzt hat der dreimalige Weltmeister van Gerwen vor zwei Jahren im Londoner Alexandra Palace triumphiert.

Darts-WM: Anderson beeindruckt - und schiebt Rücktrittsgedanken beiseite

Chisnall, der seinen ersten Matchdart nutzte, meinte bei SPORT1: "Michael hat nicht sein bestes Darts gespielt und ich habe das voll ausgenutzt. Ich bin sehr glücklich. Es war ein großer Sieg, vielleicht mein bislang größter." In seinem ersten WM-Halbfinale wartet nun Gary Anderson auf den 40-Jährigen.

Der letzte verbliebene frühere Weltmeister im Feld hatte sich am Nachmittag mit 5:1 gegen den Niederländer Dirk van Duijvenbode durchgesetzt. Dem "Flying Scotsman" Anderson winkt am Wochenende sein dritter WM-Titel. Im zweiten Spiel stehen sich Stephen Bunting und Price gegenüber (Ergebnisse und Spielplan der Darts-WM).

Chisnall spielt sich in einen Rausch

Zwar schnappte sich van Gerwen das erste Leg, dann spielte sich "Chizzy" aber regelrecht in einen Rausch. Er gewann den ersten Satz noch mit 3:1, spielte dabei einen 112,1er Average (Van Gerwen: 108,31) und holte sich anschließend zwei weitere Legs.

Nächster WM-Thriller! Der letzte Urschrei gehört Price

Mehrere Doppel-Patzer und damit vergebene Set-Darts Chisnalls brachten van Gerwen auf 2:2 nach Legs zurück. Macht nichts, dachte sich Chisnall, und behielt im Decider kühlen Kopf - Van Gerwen sah sich mit einem 0:2-Satzrückstand konfrontiert. "Meine Scoring-Power war nicht da", analysierte er.

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Wahnsinniges Leg im vierten Setz

Im dritten Satz zerstörte Chisnall MvGs Breakhoffnungen mit einem 114er Checkout und legte schnell zum 2:0 nach. Ein monströses 150er Finish ließ van Gerwen hoffen, ein weiterer Leggewinn folgte. Doch wieder hatte Chisnall im fünften Leg die besseren Nerven und stellte auf 3:0 gegen die Nummer 1 – unfassbar!

Der vierte Satz wurde von einem der besten Legs der WM-Geschichte gekrönt. Chisnall warf acht perfekte Darts und checkte mit dem elften Wurf aus, van Gerwen halfen auch fünf perfekte Darts und eine 141 nicht.

Und auch im fünften Durchgang war Chisnall nicht zu bremsen und verpasste seinem Kontrahenten den Whitewash. "Mighty Mike" verpasste es, 112 auszuchecken, während Chisnall bei 80 Rest stand.

Chisnall macht Whitewash perfekt

Und "Chizzy" ließ sich nicht zwei Mal bitten, traf zwei Mal die einfache 20, ehe die historische Demontage mit einem Wurf auf Tops perfekt war - Wahnsinn!

"Es war das beste Spiel, das er je gemacht hat. Er hat gut gespielt und ich nicht. Ich kann mir nur selbst die Schuld geben", sagte van Gerwen: "Ich bin bitter enttäuscht."

Für van Gerwen war ein Average von 98,29 viel zu wenig, der Niederländer schaffte auch gerade Mal vier 180er, während Chisnall 14 ins Board hämmerte und insgesamt 26 Mal über 100 Punkte scorte. Die Checkout-Quote lag beim Achten der Weltrangliste bei guten 48,39 Prozent, während MvG auf 43,75 Prozent kam.

"Ich bin in den letzten Jahren unter dem Radar gewesen, aber ich will diesen Weltmeistertitel und ich weiß, dass ich gut genug spiele, um ihn zu gewinnen", kündigte Chisnall an.

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