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WWE plante Match mit O.J. Simpson

O.J. Simpson hält Amerika mal wieder in Atem.

Der frühere NFL-Star und Filmschauspieler ("Die nackte Kanone") wird vorzeitig aus der Haft entlassen. Neun Jahre, nachdem er wegen bewaffneten Raubs und Körperverletzung zu bis zu 33 Jahren Haft verurteilt worden war.

Und 22 Jahre, nachdem er in einem hochumstrittenen Urteil vom Vorwurf des Doppelmordes an seiner Ex-Frau Nicole und dessen Freund Ronald Goldman freigesprochen worden war.

Der spektakuläre Prozess hatte die ganze Welt bewegt. Und wie vor kurzem herauskam, wollte sich das unter anderem die Wrestling-Liga WWE auf bizarre Weise zunutze machen.

O.J. Simpson sollte bei WrestleMania antreten

Der unglaubliche Plan, den der langjährige WWE-Autor Bruce Prichard im Frühjahr in seinem Podcast enthüllte: Simpson sollte 1996 bei WrestleMania, der Mega-Show der damaligen WWF, antreten - wo elf Jahre danach der spätere US-Präsident Donald Trump seinen großen Auftritt hatte.

"Wir hatten Vorgespräche mit den Leuten von O.J. Simpson, die damals nach allem Ausschau hielten, was Geld bringen würde", erzählte Prichard - der als rechte Hand von WWE-Boss Vince McMahon galt und als "Brother Love" auch selbst vor der WWF-Kamera auftrat. Für kurze Zeit war er Manager des legendären Undertaker.

Simpson sollte demnach ein Match gegen das mittlerweile verstorbene Hall-of-Fame-Mitglied "Rowdy" Roddy Piper bestreiten. Piper hatte mit rätselhaft anmutenden Kommentaren über Simpson im WWF-TV schon begonnen, das Duell anzuheizen.

WWE ließ den Plan fallen

Warum es dann doch nicht dazu kam? Die Antwort liegt nahe, aber die Wrestling-Macher mussten tatsächlich erst darauf gestoßen werden.

"Als die Sache über O.J. Simpsons inneren Zirkel hinaus die Runde machte, war der Gegenwind ohrenbetäubend", erinnerte sich Prichard: "Man hat uns gesagt: Wenn ihr das macht, kriegt ihr nie wieder einen Sponsor. Es war extrem, extrem negativ. Also haben wir's gelassen." Piper bestritt stattdessen ein Match gegen WWF-Kollege Goldust.

Warum die WWF überhaupt auf die Idee mit Simpson kam? "Wir dachten, dass es einigen Leuten Genugtuung verschaffen würde, wenn O.J. die Hölle aus dem Leib geprügelt würde. Wenn man es heute hört, merkt man, wie lächerlich das war. Aber manchmal muss man Sachen versuchen, die lächerlich klingen."

Auch bei Konkurrenzliga WCW im Gespräch

Kurioserweise überlegte nicht nur die WWF mit O.J. Simpson ins Gespräch zu kommen, sondern offenbar auch die damalige Konkurrenzliga WCW.

Kevin Eck, früher Autor bei beiden Promotions, hat am Donnerstag bei Sporting News noch enthüllt, dass der frühere WCW-Kreativchef Vince Russo vier Jahre später vorschlug, O.J. Simpson ein Millionen-Angebot zu machen.

Simpson hatte damals öffentlich erklärt, dass er sich für drei Millionen Dollar einem Lügendetektor-Test zu dem Mordfall unterziehen würde. Russo hätte Eck zufolge angeregt, auf das Angebot einzugehen und Simpson bei der WCW-Show Monday Nitro auftreten zu lassen, um die schwächelnden Quoten nach oben zu treiben.

Er sei auf taube Ohren gestoßen.