Yasya aus der Ukraine: Dieser "The Voice"-Auftritt rührte Rea Garvey zu Tränen

Ein sehr ergreifender
Ein sehr ergreifender

 

In der zweiten Folge der neuen Staffel von "The Voice of Germany" gab es ergreifende Lebensgeschichten, ein überraschendes Duett und einen bewegenden Auftritt von einer 18-jährigen Sängerin aus der Ukraine.

Noch mehr Musik, noch mehr bewegende Momente - das ist das Konzept der zwölften Staffel von "The Voice of Germany". In der zweiten Folge funktionierte dieser Ansatz ziemlich gut. Zwischen emotionalen Lebensgeschichten gab es ein überraschendes Duett von Stefanie Kloß und Peter Maffay. Und dann war da noch die Ukrainerin Yasya, die für ihr Heimatland sang und Rea Garvey zu einem ergreifenden Vortrag inspirierte.

Gleich mehrere Kandidaten schafften es bei den "Blind Auditions", dass sich alle vier Coaches umdrehten. Albert "Albi" Rabaev aus Berlin, der die "The-Voice"-Studios schon von der Teilnahme seiner kleinen Schwester bei "The Voice Kids" kannte, überzeugte Mark Forster, Peter Maffay, Stefanie Kloß und Rea Garvey mit "It's A Man's World" von James Brown. "Das ist gefühlvoll aber auch voller Kraft. Das imponiert mir sehr", lobte Maffay. Albi entschied sich trotzdem für das Team von Stefanie Kloß.

Christian Torez, Fotograf und Make-up-Artist aus Köln, sorgte mit "Another Love" von Tom Odell für Begeisterung. "Es kommt selten vor, dass jemand diese 90 Sekunden nutzt, um sich so perfekt zu zeigen", urteilte Stefanie Kloß. Der 25-Jährige stammt ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern, wo "das noch nicht so etabliert ist, dass man anders liebt". Aufgrund seiner Homosexualität sei er an der Schule stark ausgegrenzt worden. Mit seinem Auftritt wollte er all den Leuten von damals zeigen, "was sie vielleicht mit einem Menschen anrichten können. Aber sie sollen auch sehen, dass ich stärker denn je bin." Christian gehört ab sofort zu Team Rea.

Schon jetzt ein heißer Anwärter auf den Titel
Schon jetzt ein heißer Anwärter auf den Titel

 

Bewegende Geschichten und ein überraschendes Duett

Sehr bewegend waren auch die Auftritte von Susan Agbor und Charlotte Torchalla. Erstere trat mit dem Titel "You Are So Beautiful" an, den sie immer für ihre Söhne sang, als diese sehr krank waren und durch eine Chemotherapie ihre Haare verloren. Susan landete ebenso im Team von Peter Maffay wie Charlotte Torchalla. Die Produktdesignerin leidet an einer auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung und trägt ein Hörgerät. Seit sie neun Jahre alt ist, ist sie großer Musical-Fan. Mit "For The First Time And Forever" aus "Frozen" stieß sie bei Maffay auf offene Ohren, schließlich hat er mit "Tabaluga" selbst einst ein Musical geschrieben.

Einen harten Kampf lieferten sich Stefanie Kloß und Peter Maffay um Leonie Karakaya, die "Flugzeuge im Bauch" von Herbert Grönemeyer sang. "Ich mache das jetzt für dich, Leonie, aber auch für dich, Peter, weil ich finde, es ist ein großes Geschenk, dass wir hier zusammenkommen", sagte Kloß, nahm neben Leonie Platz und stimmte Maffays "Über sieben Brücken musst du gehen" an. Maffay setzte sich kurzerhand dazu und spielte mit - Leonie entschied sich schließlich für ihn. "Du hast gedacht, du kannst Peters Songs und damit auch das Talent klauen. Aber es wurde direkt zurückgemaffayt!", stichelte Mark Forster in Richtung Stefanie Kloß.

Für ein lustiges Ratespiel sorgte derweil Hanna Trabert, die sich bei "My Immortal" von Evanescence die Seele aus dem Leib sang und im Team von Mark Forster landete. Was sie beruflich mache, wollte Rea Garvey wissen. "Ratet mal", entgegnete die 29-Jährige. "Gehst du mit einem guten Gefühl zur Arbeit oder mit einem schlechten?", fragte Garvey. "Beides." Welche Farbe ihr Beruf habe, hakte Forster nach. "Schwarz". "Jetzt kommt aber nicht, dass du Bestatterin bist?", so Stefanie Kloß. Doch, genau das: Hanna arbeitet als Bestatterin.

Musical-Liebhaberin Charlotte Torchalla brachte
Musical-Liebhaberin Charlotte Torchalla brachte

 

Yasya singt für ihr Land und ihren Vater

Und dann, ganz zum Schluss, kam der Auftritt der aus Kiew stammenden Yasya, die das ukrainische Lied "Hore Dolom" sang. "Ich bin zu 'The Voice of Germany' gekommen, um meine Kultur und meine Sprache zu zeigen, und ich glaube, es kann meinem Land helfen", erklärte die 18-Jährige. "Ich habe diesen Song für die ukrainische Bevölkerung gesungen und alle ukrainischen Helden, die gerade unser Land verteidigen. Und ganz besonders habe ich das Lied für meinen Papa gesungen, der gerade die Ukraine und mein Zuhause beschützt." Ein echter Gänsehaut-Moment!

Die Coaches zeigten sich sichtlich betroffen. "Wir sind sehr betrübt darüber, was in deinem Land passiert", sagte Rea Garvey, der selbst eine Familie aus der Ukraine bei sich aufgenommen hat, mit Tränen in den Augen. Anschließend löste er sein vorher abgegebenes Versprechen ein, um den letzten Kandidaten oder die letzte Kandidatin mit einem Song zu kämpfen: Zur Melodie von Yasyas Lied sang er "We woke up in a broken world and can't believe what we we see" und "Maybe we'll stop what we keep on doing to each other / And just love one another". Wenig überraschend entschied sich Yasya nach dieser Einlage für das Team von Rea Garvey.

Albert
Albert

 

Nicht dabei, aber trotzdem glücklich

Nicht weiter kamen Rettungssanitäter Malte Michalek, bei dem für Stefanie Kloß "der letzte Punch" fehlte, Keno Ouzeroua aus Kiel, dem "Einmal um die Welt" von Cro "rhythmisch etwas davongelaufen" (Forster) ist, und Ordnungsamtsleiter Andreas Ellgass, der in Forsters Augen "zu viele Töne nicht getroffen" hat. Die in eigenen Worten "vielleicht ein bisschen schräge" Isabella Jan aus der Steiermark zeigte im Vorstellungsvideo erst einmal ihre neun Stofftierfreunde, mit denen sie nicht nur redet, sondern auch zusammen isst. Meistens Sushi, "weil das mögen wir alle". "Das hast du alles total geil gemacht", sagte Forster über ihre Version von Björks "It's Oh So Quiet". "Aber ich dachte, wenn du einen Song singst, wo das alles nicht dabei ist, würde es mir nicht ausreichen."

Auch die Bankangestellte Melly Volket schied aus - ging aber trotzdem glücklich nach Hause: Sie und ihre Mutter, die großer Peter-Maffay-Fan ist, bekamen nicht nur ein Foto mit dem Rocker, sondern er sprach Melly auch noch eine Einladung aus: Bei seinem kommenden Konzert in Frankfurt solle sie doch mal zu ihm auf die Bühne kommen. "Du Charmeur", sagte Rea Garvey. "Ich gebe dir gerne Unterricht", konterte Maffay selbstbewusst.

Um Leonie Karakaya in ihr Team zu holen, lieferten sich Stefanie Kloß und Peter Maffay ein Gesangs-Duell. (Bild: ProSieben/SAT.1/André Kowalski)
Um Leonie Karakaya in ihr Team zu holen, lieferten sich Stefanie Kloß und Peter Maffay ein Gesangs-Duell. (Bild: ProSieben/SAT.1/André Kowalski)