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Zickenzoff in Wimbledon: "Du weißt, dass sie lügt!"

Rein sportlich war die Angelegenheit nach drei Sätzen beendet für Jelena Ostapenko in der dritten Runde von Wimbledon.

Zickenzoff in Wimbledon:
Zickenzoff in Wimbledon:

Mit 6:4, 4:6, 2:6 strich die ehemalige French-Open-Siegerin aus Lettland gegen die Australierin Ajla Tomljanovic die Segel. Doch dann hatte das Match ein Nachspiel: "Du hast null Respekt", wetterte Ostapenko gegen ihre Kontrahentin - und sagte zudem halb zu sich selbst, halb für die Öffentlichkeit bestimmt: "Ihr Verhalten ist schrecklich, schrecklich!"

Die 24-Jährige giftete zudem in Tomljanovics Richtung, diese könne auch gern mit ihrem Physiotherapeuten überprüfen, ob sie (Ostapenko, Anm. d. Red.) ihre Verletzung vortäusche.

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Genau das nämlich hatte Tomljanovic in der vorangegangenen Auseinandersetzung immer wieder unterstellt - und deshalb auch am Ende den obligatorische Handschlag verzögert und damit auf den ersten Blick verweigern wollen.

Zickenkrieg zwischen Ostapenko und Tomljanovic

Was war genau geschehen? Tomljanovic hatte im dritten und entscheidenden Satz weit vorne gelegen, sieben Spiele in Folge gewonnen als ihre Widersacherin beim Stand von 0:4 (kein Seitenwechsel) wegen einer vermeintlichen Bauchverletzung eine medizinische Auszeit einforderte, zum Spielfeldrand ging und dem Stuhlschiedsrichter erklärte: "Ich kann nicht weitermachen. Ich habe Schmerzen."

Tomljanovic zeigte sich jedoch misstrauisch darüber, wollte einen Supervisor zu Rate ziehen, um die ihrer Meinung nach nur vorgetäuschte Situation klären zu lassen - und polterte gegenüber dem Referee: "Du weißt, dass sie lügt, oder? Wir wissen es alle. Berücksichtigst Du, dass sie gut aussah?"

Ostapenko erhielt jedoch eine Behandlungspause außerhalb des Courts, ehe das Match nach elf Minuten fortgesetzt wurde.

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Tomljanovics Wut war danach allerdings trotzdem noch nicht verraucht - auch wenn die Nummer 75 der Weltrangliste die Partie siegreich beendete: Die Australierin bezeichnete Ostapenkos Verhalten als "schändlich" und "lächerlich" - gerade als Grand-Slam-Champion sei die Lettin ein schlechtes Vorbild, zu dem Kinder aufschauen.

Auch für Ostapenko ging der Zickenkrieg, wie es einige Beobachter wahrnehmen, nachher noch in eine weitere Runde: "Wenn ich bei 50 Prozent gespielt hätte, hätte ich sie geschlagen", zürnte sie. "Es ist so respektlos von ihr. Jeder Athlet kann schließlich eine Verletzung erleiden."

Sie habe die Blessur bereits seit längerem verspürt, doch "irgendwann wurden die Schmerzen immer größer, konnte ich nicht mehr aufschlagen."

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