Darts-Krimi! Underdog lässt MvG gehörig zittern

Ungewohnte Zitterpartie!

Michael van Gerwen hatte sich seinen Start in das World Matchplay 2020, das wegen Corona zum ersten Mal nicht in Blackpool, sondern in Milton Keynes stattfindet, wohl entspannter vorgestellt. (Darts World Matchplay auf SPORT1 im Free-TV und im Stream) Gegen Brendan Dolan musste der Darts-Superstar lange zittern, ehe er mit einem 10:7 ins Achtelfinale einziehen konnte.

Dabei hatte für MvG eigentlich alles nach Plan angefangen. Früh nahm "Mighty Mike" seinem Gegner zweimal den Anwurf ab und führte mit 4:1. Aber das Ergebnis las sich zu diesem Zeitpunkt schon souveräner als es war. Im vierten Leg konnte er den eigenen Anwurf nur halten, weil dem "History Maker" das Händchen zitterte.

In der Folge kämpfte sich Dolan aber Schritt für Schritt an MvG heran, Beim 5:5 erzwang er den Ausgleich und brachte MvG gehörig in Wanken. Auch das Break und der eigene Anwurf zum 7:5 brachten die gewohnte Sicherheit des Darts-Kannibalen nicht zurück. Erneut konnte Dolan ausgleichen (7:7).

Danach konnte er den Niederländer zwar weiter ärgern, aber nicht mehr ernsthaft gefährden. Drei Legs in Folge von MvG brachten den mit gehörig Kopfschütteln begleiteten Einzug ins Achtelfinale.

Anderson startet spät

Im letzten Spiel des Abends gegen Justin Pipe erwies sich Gary Anderson als ziemlicher Spätstarter. Bis zum 5:5 konnte "The Flying Scotsman" seinen Kontrahenten nicht abschütteln.

Vor allem in der Genauigkeit ließen beide Spieler viel zu wünschen übrig: Nach neun Legs stand Pipe mit seinem jeweils ersten Dart bei einem Average von 22,9 Punkten.

Der Spielplan des Darts World Matchplay zum Downloaden und Ausdrucken für zu Hause

Bei Anderson zwickte es bei Dart Nummer zwei. Dort konnte er bis zum zehnten Leg gerade einmal etwas über 24 Punkte erzielen. In der Folge fand der Weltmeister von 2015 und 2016 jedoch immer besser ins Spiel und holte sich die folgenden fünf Legs zum 10:5.

Wade packt es in der Verlängerung

James Wade gegen Keegan Brown - oder einfach nur WOW!

Die beiden Engländer lieferten sich einen Darts-Krimi der Extraklasse, an dessen Ende James Wade mit 12:10 das Glück auf seiner Seite hatte.

Zu Beginn sah alles nach einer klaren Sache für "The Machine" aus. Früh führte Wade mit 4:0 und Brown kämpfte mehr mit sich selbst als mit dem Gegner. Aber nach der Pause wirkte "The Needle" wie ausgewechselt. Fünf Legs holte er sich in Folge und ging mit 5:4 zum ersten Mal in diesem Match in Führung.

Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der fast schon folgerichtig in die Overtime ging. Bei 10:9 für Brown wirkte Wade schon fast am Ende. Aber der World-Matchplay-Sieger von 2007 hatte noch eine passende Antwort im Köcher. Mit drei Legs in Serie drehte er nicht nur das Match, sondern holte sich damit auch den entscheidenden Punkt zum 12:10.

Ausschlaggebend für den Sieg Wades war am Ende die überragende Checkout-Quote. Ganze 57,14 Prozent (12/21) seiner Checkout-Chancen nutzte Wade, während sich Brown zwar mehr Legdarts erspielte, aber nur 37,04 Prozent (10/27) nutzen konnte.

Ratajski zaubert eine Gala auf die Scheibe

Krzysztof Ratajski startete ein echtes Darts-Feuerwerk und flog geradezu in die nächste Runde. Mit 10:4 überrollte er Jermaine Wattimena regelrecht.

Dabei zeigte der Niederländer keine schlechte Leistung. Immerhin standen für "The Machine Gun" am Ende ein 3-Darts-Average von 96,7 Punkten und 30 Mal mindestens 100 Punkte mit seinen drei Darts. Aber gegen den überragenden Average von 107,53 Punkten war heute kein Kraut gewachsen.

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Dazu zauberte "The Polish Eagle" auch noch sechs 180er aus dem Ärmel. Da nützte auch die perfekte Checkout-Quote Wattimenas nichts, da er einfach zu selten die Chance für den Leggewinn bekam.

Whitlock lässt Joyce keine Chance

Im ersten Match des World Matchplays 2020 feierte Simon Whitlock einen mehr als souveränen 10:4-Erfolg gegen Ryan Joyce.

Der Australier startete furios und ging schnell mit 3:0 in Führung. Allerdings musste er im dritten Leg einen kritischen Moment überstehen. Gleich sechs Legdarts verpasste "The Wizard". Da Joyce diese Schwäche aber nicht nutzen konnte, zog Whitlock nochmal seinen Kopf aus der Schlinge.

In den folgenden beiden Legs ließ der Engländer aber sein Können aufblitzen und konnte auf 2:3 verkürzen. Danach war "Rentless" mit seinem Latein jedoch am Ende. Zwar zeigte er sich am Ende mit einem 3-Darts-Average von 90,11 Punkten knapp besser als der Australier (89,96), konnte mit seiner Checkout-Quote von 28,57 Prozent jedoch nicht mehr ernsthaft angreifen.

Am Ende siegte Whitlock mit fünf 180ern und 15 Mal 140 Punkte oder besser mehr als verdient.

Der Zeitplan des World Matchplay 2020

Die erste Runde findet von Samstag bis Montag statt.

Die Achtelfinals werden Dienstag (ab 19 Uhr) und Mittwoch (ab 20 Uhr) gespielt.

Am Donnerstag und Freitag nächster Woche folgen die Viertelfinals (ab 20 Uhr).

Die Halbfinals steigen am Samstag, 25. Juli, ab 21 Uhr. Zum großen Finale kommt es am Sonntag, 26. Juli, ab 21.30 Uhr.

Die Samstagsspiele in der Übersicht:

Simon Whitlock (16) - Ryan Joyce 10:4
Krzysztof Ratajski (13) - Jermaine Wattimena 10:4
James Wade (9) - Keegan Brown 12:10
Michael van Gerwen (1) - Brendan Dolan 10:7
Gary Anderson (8) - Justin Pipe 10:5