Zoff um fragwürdige Banner: St.-Pauli-Ultras sorgen für Eklat
Was wie eine Warnung vor Faschismus und Rechtsextremismus gedacht war, wurde am Hamburger Millerntor zu einem faustdicken Skandal.
Beim Zweitligaspiel zwischen dem FC St. Pauli und Dynamo Dresden hielten St.-Pauli-Ultras zwei reichlich geschmacklose Banner hoch.
“Seht, dort drüben, wo sie noch mit Pferden den Acker pflügen, laden sie herzlich zu ihren Märschen und Fackelzügen!”, stand auf einem Plakat.
Eine Anspielung auf die Montagsdemos der Pegida, die vor allen Dingen in Dresden ihre Keimzelle hatten.
Und dann, wenige Minuten später, legten die Hamburger Fans noch heftiger nach und benutzten die Luftangriffe der Alliierten auf Dresden während des Zweiten Weltkriegs als Grundlage: “Schon eure Groszeltern haben für Dresden gebrannt. Gegen den doitschen Opfermythos.”
Eklat in der 2. Liga: #Sport St. Pauli-Fans verhöhnen Dresdner Bombenopfer https://t.co/hCsQhdC2qK pic.twitter.com/QVRNaq2qFl
— berlinlive.de (@berlinlive) February 12, 2017
Den Angriffen fielen damals mehrere zehntausend Dresdener zum Opfer. Am Montag wird den Opfern der Angriffe in Dresden gedacht. Auch der Zeitpunkt der Ultra-Aktion ist also zumindest fragwürdig.
Entschuldigung an @dynamodresden: https://t.co/qIaQ1zZMLF #fcspsgd pic.twitter.com/9ioEfDW8pi
— FC St. Pauli (@fcstpauli) February 12, 2017
“Das ist definitiv am guten Geschmack vorbei”, sagte Dynamos Geschäftsführer Michael Born.
Der FC St. Pauli reagierte noch am Sonntagabend und bezeichnete die Banner als Verhöhnung der Bombenopfer und entschuldigte sich. Mit den Worten auf dem Spruchband sei “eine Grenze überschritten” worden.
Allerdings bekleckerten sich auch die Dynamo-Fans nicht eben mit Ruhm und hatten ein paar Botschaften unterhalb der Gürtellinie für die Gastgeber parat.
Vollkommen geschmackloses Plakat im Dynamo-Block. Auf der Gegenseite pöbelt St. Pauli rum. Daumen runter für beide. ???????? #FCSPSGD #sgd1953 pic.twitter.com/Z2S5IdP0oo
— Bananenflanke (@dirk_adam) February 12, 2017
Dieser Fan-Zoff wird in den nächsten Jahren wohl noch weitergehen…
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