Zu viel gehüpft: Fan-Ausschluss beim Sachsen-Anhalt-Derby

Ein volles Stadion in Magdeburg - das wird es gegen Halle nicht geben (Foto: Getty)
Ein volles Stadion in Magdeburg – das wird es gegen Halle nicht geben (Foto: Getty)

Stell‘ dir vor, es ist Derby – und keiner darf hin! Das mit Spannung erwartete Sachsen-Anhalt-Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC am Wochenende wird ohne einen einzigen Fan im Stadion auskommen müssen.

Aber es ist kein Stadionverbot um bekannten Sinne, dass sich eine oder beide Fangruppierungen daneben benommen hätten und deshalb sanktioniert worden wären. Der Grund für den Ausschluss der Öffentlichkeit: Die Fans im Stadion hüpften zu viel.

Kein Scherz: Eine Ingenieursfirma hat beim letzten Heimspiel gegen Hansa Rostock an einer Tribüne Schwingungen weit über der zulässigen so genannten Panikgrenze gemessen. Die Bausubstanz im erst 2006 eröffneten Stadion sei durch das jahrelange Hüpfen der Fans stark beschädigt.

Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper schiebt den Fans den schwarzen Peter zu: „Der Bereich, in dem heute der Block U steht, wurde als Sitzplatzbereich genehmigt und war weder als Stehplatzbereich geplant noch für dauerhaftes Hüpfen ausgelegt.“

Und weiter: „Die, die da hüpfen bringen sich selbst in Lebensgefahr. Die Grenze ist erreicht. Bei den jetzigen baulichen Gegebenheiten kann die Tribüne so nicht weiter genutzt werden, dafür ist sie nicht gebaut worden.“

Für das Spiel am kommenden Wochenende heißt das: Alle Fans, die bereits ein Ticket erstanden haben, schauen dumm aus der Wäsche. Rund 22.000 Karten sind bereits verkauft worden. In welcher Form die Fans dafür entschädigt werden, ist noch völlig unklar.