"Soll sich auf die Zunge beißen!" Langlauf-Streit eskaliert
Soll Russland im kommenden Winter an den Langlauf-Wettbewerben teilnehmen oder nicht?
Diese Frage spaltet derzeit die Szene. Die Hauptprotagonisten: Norwegen und Russland.
„Wegen Verletzung internationalen Rechts und Angriffen auf das ukrainische Volk sind russische Wintersportler bei Weltcup-Veranstaltungen in Norwegen nicht willkommen“, teilte der norwegische Skiverband NSF schon im Februar mit.
Damit konterte Norwegen den internationalen Skiverband FIS, der zunächst zögerte und russische Langläufer weiterhin starten lassen wollte, ehe er doch einknickte.
Northug: Krieg müsse „einige Konsequenzen“ haben
Zuletzt hatte Even Northug, der jüngere Brüder des berühmteren Petter Northug, bei Verdens Gang Stellung bezogen.
Zwar sei ein Fehlen der russischen Topstars um Alexander Bolshunov sportlich ein enormer Verlust, dennoch müssten die Sanktionen seiner Meinung nach beibehalten werden.
„Zumindest möchte ich keine russische Flagge oder russische Nationaltracht sehen“, sagte der 26-jährige Norweger. Der Krieg müsse „einige Konsequenzen“ für Russland haben.
Russlands Langlauf-Cheftrainer wütend
Die Antwort des russischen Langlauf-Cheftrainers Yuri Borodavko ließ nicht lange auf sich warten.
„Die russischen Sportler fahren zur Weltmeisterschaft und nicht zu ihm persönlich. Seine Meinung ist die letzte! Wir haben nicht vor, zu Even zu gehen. Wir gehen zu internationalen Wettbewerben. Er soll sich auf die Zunge beißen“, sagte er bei Sport-Express.
Neben Northug positionierte sich auch Teamkollege Johannes Kläbo eindeutig gegen ein Ende der Sanktionen. Daraufhin reagierte unter anderem Hauptkonkurrent Alexander Bolshunov.
In einem Interview bei Ria Sport sagte der dreimalige Olympiasieger: „Es ist nicht sehr angenehm zu hören, wenn Johannes Kläbo sagt, er wolle die Russen nicht bei der WM sehen. Ich hasse es, das zu hören.“