Zverev überrascht mit Burnout-Beichte

Für Mischa Zverev setzte es zum Auftakt der French Open in Paris eine Niederlage. Gegen Lokalmatador Richard Gasquet war nach drei Sätzen Endstation.

Für den 31-Jährigen ist das mittlerweile fast Gewohnheit. Immer wieder verlor er in den letzten Monaten bereits in der ersten Runde.

Beim Pressetalk nach dem Spiel lieferte der ältere Bruder von Alexander Zverev die Erklärung für seine schlechten Leistungen der letzten Monate gleich mit.

Kampf über acht Monate

"Ich hatte einen internen Kampf mit mir, fast acht Monate", gestand er psychische Probleme. "Es war ein anstrengendes Jahr", in dem er "ein leichtes Burnout-Syndrom" gehabt habe.

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Begonnen hatte alles im September 2018 bei den US Open. Im Duell mit dem Amerikaner Taylor Fritz hatte Zverev zwei Sätze gewonnen, ehe er die Partie noch in fünf Sätzen verlor.

Dem 31-Jährigen sei "das Match weggelaufen", ab dann begann die Talfahrt. Das private Glück mit Hochzeit und der Geburt seines Sohnes machte Zverev dabei das Leben als Tennis-Profi nur noch schwerer.

"Ich wollte lieber zu Hause sein", gestand Zverev nach seiner Erstrundenpleite. (Alle Partien und Ergebnisse im Überblick)

Zverev hatte nicht genügend Motivation

"Wenn du auf Rang 40 oder 50 stehst und Burnout hast, denkst du: alles okay. Wenn du auf Platz 150, 200 stehst, dann wachst du eines morgens auf und musst feststellen, ob du Burnout hast oder nicht, interessiert keinen", fasst der Profi-Sportler seine Situation zusammen.

Das einzig sinnvolle in einer derartigen Lage ist nach Meinung von Zverev harte Arbeit, die dafür nötige Motivation konnte er aber lange nicht aufbringen.

Seit einigen Wochen fühlt sich der Familienvater wieder motivierter, zu Erfolgen auf dem Tennisplatz hat es bisher aber noch nicht gereicht. Schuld daran sind neben den mentalen Schwierigkeiten auch körperliche Probleme.

Gesundheitliche Probleme plagen Mischa Zverev

Erst legte ihn eine Wadenverletzung lahm, dann wurden Metalle in seinem Blut gefunden. Dazu kamen häufige Erkältungen und ein Bruch des Handgelenks. Seit einiger Zeit verspürt er zudem ein Zucken im Arm.

Aufgeben kommt dennoch nicht in Frage. "So ist das im Tennis, ich gebe nicht auf. Wenn ich mal auf Rang 300 stehe, kann ich eine Pause machen", erklärt der 31-Jährige.

Aktuell liegt er auf Platz 114. – Tendenz fallend.