Zverev kämpft sich in die dritte Runde

Es war schon nach Mitternacht, als Alexander Zverev bei den Australian Open (täglich im LIVETICKER) doch noch einen Weg in die nächste Runde fand.

Der Jungstar aus Hamburg hatte gegen den Franzosen Jeremy Chardy eine vermeintlich komfortable Führung aus der Hand gegeben, schon wieder drohte eine Grand-Slam-Enttäuschung.

Doch diesmal setzte Zverev sich durch, am Ende profitierte er aber auch von der Erschöpfung seines Gegners. (Alle Infos zu den Australian Open)

Für das 7:6 (7:5), 6:4, 5:7, 6:7 (6:8) und 6:1 brauchte Zverev 3:46 Stunden, um 0.15 Uhr Ortszeit verwandelte er seinen zweiten Matchball. Damit folgte der Weltranglistenvierte, der in diesem Jahr endlich seinen Durchbruch bei den Majorturnieren feiern will, als einziger deutscher Tennisprofi Wimbledonsiegerin Angelique Kerber in die dritte Runde der Australian Open.

"Blöde Fehler" ärgern Zverev

"Er hat unglaubliches Tennis gespielt, ich habe auch blöde Fehler gemacht", ärgerte sich Zverev bei Eurosport über die vergebene 2:0-Satzführung. (Alle Partien und Ergebnisse im Überblick)

Mit dem Rücken zur Wand gelang ihm dann im letzten Satz mit einer beeindruckenden Leistung doch noch einmal die Wende. "Ich habe dann ein bisschen aggressiver gespielt und er war auch ein bisschen müde", analysierte Zverev und erklärte: "Ich bin froh, dass ich überhaupt weiter bin."

Der Deutsche bekommt es nun mit einem Publikumsliebling aus Down Under zu tun, am Samstag ist er gegen Alex Bolt, Nummer 155 der Tenniswelt, klarer Favorit - trotz der Zitterpartie gegen Chardy. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan Australian Open)

Gegen Chardy wackelt Zverev bedenklich

Zverev hat die Chance, zum ersten Mal in seiner Karriere ins Achtelfinale von Melbourne einzuziehen. Die Qualität dazu besitzt der Sieger des ATP-Finals von London allemal, er muss sie nur abrufen.

Gegen den zehn Jahre älteren Chardy, der 2013 das Viertelfinale der Australian Open erreicht hatte, wackelte Zverev bedenklich.

Dabei hatte ihn auch Boris Becker bei Eurosport zunächst gelobt. "In den entscheidenden Momenten wirkt er erwachsener, er findet die Ruhe", sagte der dreimalige Wimbledonsieger. Später kritisierte Becker: "Zverev muss manchmal etwas cleverer spielen."

13 Doppelfehler waren deutlich zu viel, insgesamt unterliefen Zverev mehr als 50 vermeidbare Fehler.

Nachdem er im vierten Satz einen Matchball vergeben hatte, durfte er von Glück reden, dass Chardy die Kraft ausging. Der Weltranglisten-36. hatte bereits in der ersten Runde über die volle Distanz gehen müssen.