DLV-Stars zittern - Verwunderung um Klosterhalfen

DLV-Stars zittern - Verwunderung um Klosterhalfen
DLV-Stars zittern - Verwunderung um Klosterhalfen

Der Deutsche Olympische Sportbund schickt mehr als 420 Athletinnen und Athleten zu den Sommerspielen nach Tokio - aber mehrere große Namen sind nur als Ersatz gelistet. Unter ihnen: Christoph Harting und Gina Lückenkemper.

Gar nicht mit von der Partie ist der zweimalige Kugelstoß-Weltmeister David Storl.

Harting und Lückenkemper zittern

Diskus-Olympiasieger Harting war zuletzt anhaltend formschwach, gehört daher nur als Alternative zum 88-köpfigen Team der Leichtathleten, das der DOSB in seiner finalen Nominierungsrunde am Samstag bekannt gab.

Der Bruder von Robert Harting kommt allerdings nur zum Einsatz, sollte ein Werfer aus dem Trio Daniel Jasinski, Clemens Prüfer und David Wrobel ausfallen. Jasinski hatte in Rio Bronze geholt, er ist der einzige deutsche Medaillengewinner der vergangenen Spiele, der es ins Team für Tokio geschafft hat. Speerwurf-Champion Thomas Röhler hatte wegen einer Verletzung seinen Start abgesagt.

Mit 65,40 m liegt Harting in dieser Saison nur auf Platz 28 der Weltjahresbestenliste. Jasinski (67,47/Wattenscheid), Prüfer (67,41/Potsdam) und Wrobel (67,30/Magdeburg) waren deutlich stärker.

Auch Lückenkemper, Vize-Europameister über 100 Meter, droht eine Enttäuschung: Sie kämpfte zuletzt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel und kam nicht in Olympia-Form.

Auffälliges Detail bei Klosterhalfen

Storls Vorbereitung auf die Spiele war ebenfalls von Verletzungsproblemen überschattet, er verlor zuletzt den Anschluss an die Weltspitze.

Auffällig außerdem: Langstrecken-Ass Konstanze Klosterhalfen - die im vergangenen Jahr lange mit Beckenproblemen pausiert hatte - ist für die 10.000 Meter, nicht für 1500 und 5000 Meter nominiert. Über letztere Distanz hatte sie 2019 bei der WM in Doha Bronze gewonnen, über die 10.000 Meter hat sie in diesem Jahr überhaupt erst ihr erstes Rennen absolviert, wenn auch gleich mit deutschem Rekord.

Klosterhalfen zählt prinzipiell zu den größten deutschen Medaillenhoffnungen - neben Weitspringerin Malaika Mihambo (die sich wie Lückenkemper und Klosterhalfen in den USA auf die Medaillen-Mission vorbereitet hat), Hindernisläuferin Gesa Krause und dem aktuell in Hochform befindlichen Speerwerfer Johannes Vetter.

Anscheinend scheint man sich bei Klosterhalfen in ihrem aktuellen Fitnesszustand eher über die lange Distanz Chancen zu sehen - ob es dort aber schon für die Weltspitze reicht, ist alles andere als gewiss.

Prominente Wackelkandidatinnen, die es auf die finale Liste geschafft haben, sind Alica Schmidt (400 m Staffel) und die beinahe von den unerwartet heftigen Folgen ihrer Corona-Impfung um ihre Chancen gebrachte Siebenkämpferin Carolin Schäfer.

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Mit Sportinformationsdienst (SID)