Zwei im Iran inhaftierte Franzosen freigelassen
Zwei im Iran inhaftierte Franzosen sind freigelassen worden. "Endlich frei", schrieb Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Freitag im Onlinedienst Twitter. "Das ist eine Erleichterung. (...) Wir setzen uns weiter für die Rückkehr aller im Iran festgehaltenen Landsleute ein." Die beiden Männer, die offiziell aus humanitären Gründen freigelassen wurden, wurden am frühen Abend in Paris erwartet.
"Es wurde höchste Zeit, (..) es bestand Lebensgefahr", sagte Philippe Valent, Anwalt des 37-jährigen Benjamin Brière. Nach seinen Angaben befand sich Brière bereits seit 100 Tagen im Hungerstreik. "Ich kann gar nicht mit Worten beschreiben, wie sehr ich mich freue", sagte seine Schwester Blandine Brière. "Drei Jahre lang haben wir dafür gekämpft", fügte sie hinzu.
Brière war im Mai 2020 festgenommen worden. Er wurde beschuldigt, Drohnenaufnahmen von "verbotenen Zonen" gemacht zu haben. Ein iranisches Gericht verurteilte ihn wegen Spionage zu acht Jahren Haft. Er wies die Vorwürfe zurück. Mitte Februar wurde er begnadigt, blieb aber weiterhin im Gefängnis.
Der 64-jährige Reiseleiter Bernard Phelan, der die französische und die irische Staatsangehörigkeit besitzt, war Anfang Januar ebenfalls vorübergehend in einen Hungerstreik getreten und gesundheitlich stark geschwächt. Seine Schwester hatte mehrfach gewarnt, dass er in Haft sterben könne.
Phelan war im vergangenen Oktober auf einer Iran-Reise festgenommen und der Spionage beschuldigt worden. Er war zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Die beiden Männer seien nach ihrer Entlassung aus der Haft im Iran ärztlich untersucht worden, teilte das französische Außenministerium mit. Außenministerin Catherine Colonna bekräftigte, dass Frankreich weiterhin die Freilassung aller im Iran inhaftierten Franzosen fordere.
Das französische Außenministerium hatte immer wieder appelliert, die im Iran inhaftierten Franzosen freizulassen, die es als "Staatsgeiseln" bezeichnete. Vier weitere Franzosen befinden sich weiterhin im Iran in Haft.
kol/dja