Deutsche TV-Kultfigur bricht nach Super Bowl in Tränen aus

Den Namen Christoph Dommisch dürften gar nicht so viele Sportfans kennen. Doch wenn von Icke - seinem Spitznamen - die Rede ist, weiß jeder Football-Anhänger seit Jahren sofort Bescheid und fängt an zu grinsen.

Bei Pro 7 ist er in den vergangenen Jahren eine echte Kultfigur geworden. Eigentlich ist der Mann mit den langen blonden Haaren, dem Vollbart und dem Berliner Akzent für seine Späße bekannt. Doch nach dem Super Bowl und dem 38:35 der Kansas City Chiefs gegen die Philadelphia Eagles hat Icke auf einmal einen Weinkrampf.

Der Grund: Für die Crew von Pro 7 ist das Spiel in Glendale (Arizona) der Abschied von der NFL. Nach acht Jahren wird ab der kommenden Saison dann RTL die Partien übertragen.

Icke Dommisch vergießt Tränen

Nacheinander halten die Kollegen Björn Werner, „Coach“ Patrick Esume (der seine TV-Karriere kurz darauf für beendet erklärte) und Jan Stecker ihre Abschiedsreden. Am Ende ist Dommisch dran - und es bricht aus ihm heraus: Er kann nach langem Kampf seine Tränen nicht mehr verbergen und weint vor der Kamera los.

„Jetzt musst du liefern“, sagt Esume noch scherzend. Aber der Publikumsliebling kann sich zunächst nicht beruhigen: „Ick versuch‘s, ich versuch‘s … es wird schwer. Ich kann nur Danke sage ... aber es klappt nicht.“

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Dommisch nimmt sich einen Moment Zeit, vergießt weitere Tränen und setzt dann neu an.

„Ich ziehe meinen Hut. Ich wäre nicht hier gelandet, wenn nicht so viele Leute Bock auf diese Sendung gehabt hätten. Denn: Meine Position gab es vorher nicht im Fernsehen und ich glaube, sie war auch nicht relevant. Und wenn ihr das nicht so gefeiert hättet, dann würde ich heute nicht hier sitzen. Dann würde ich nicht mal da sitzen, wo jetzt der Laptop saß. Viele Menschen haben mein Leben verändert, die diese Show geguckt haben, die diese Show gemacht haben.“

Vom Praktikanten zur TV-Persönlichkeit

Pro 7 setzte Dommisch von Beginn an als Netman ein. Das in Frankfurt an der Oder geborene Original - ein Pro7-Sat1-Eigengewächs, der 2012 als Praktikant begann, dann Volontär und Redakteur wurde - saß stets mit im Studio und sorgte dafür, dass die Zuschauer vor den Fernsehern immer wieder mit dem Moderatoren und Experten kommunizieren konnten.

Ob es fachliche Fragen, Bilder und Videos oder lustige Szenen waren: Icke präsentierte sie in den Spielpausen seinen Kollegen und den Zuschauern und wurde immer mehr zur gefeierten Kultfigur. Inzwischen tritt er auch bei Shows wie der Wok-WM von TV Total auf.

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Sein Dank gilt deshalb den Leitern der Sendung, „die eine Menge Mut bewiesen haben, dass sie so einen zotteligen Menschen ins Fernsehen gesetzt haben. Auch Frank Buschmann hat am Anfang eine Menge für mich hier getan.“

Abschließend sagt der 36-Jährige noch: „Das waren acht wundervolle Jahre. Man sieht sich immer zweimal im Leben.“

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