Emotionales Interview: Wasserspringer Martin Wolfram überwältigt

Manchmal kommen die Emotionen einfach heraus, besonders wenn die Anspannung abfällt. So erging es Wasserspringer Martin Wolfram, der im Interview von seinen Tränen überwältigt wurde.

Martin Wolfram bei seinem letzten olympischen Auftritt in Tokio. (Bild: REUTERS/Antonio Bronic)
Martin Wolfram bei seinem letzten olympischen Auftritt in Tokio. (Bild: REUTERS/Antonio Bronic)

Es sind Momente wie dieser, in denen auch den Zuschauern bewusst wird, wieviel Arbeit, Herzblut und Emotionen in der Karriere eines Olympioniken liegen. Dafür muss es nicht mal unbedingt eine Medaille sein, wie Martin Wolfram beweist. Der 29-Jährige war gerade nach seinem letzten Sprung als Siebter aus dem Wasser geklettert und musste direkt zu den wartenden Journalisten. In seinem Interview mit dem ZDF konnte er die Emotionen nicht mehr zurück halten.

Der schwere Weg nach Tokio

Das Finale vom Drei-Meter-Brett in Tokio sollte sein letzter olympischer Wettkampf sein und noch bevor er überhaupt zur ersten Antwort ansetzen kann, wird der Dresdner von dem Augenblick überwältigt. Es dürfte jedem Zuschauer vor dem Fernseher spätestens da bewusst geworden sein, was es für Athleten bedeutet, an Olympia teilzunehmen. Wolfram betont in dem Interview: "Ich bin super glücklich. Ich bin super stolz, dass ich heute hier stehen durfte," und kämpft dabei mit den Tränen.

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Wolfram war erst spät zum Drei-Meter-Brett gewechselt, nachdem er sich als Turmspringer mehrere schwere Verletzungen an der Schulter zugezogen hatte. Der Weg zu Olympia sei so schwer gewesen, betonte Wolfram im Interview und entschuldigte sich für seine Tränen. Bei den Spielen in London 2012 hatte er sich verletzt, in Rio war er vom Turm Fünfter geworden. Jetzt ist klar, dass er 2024 in Paris nicht mehr dabei sein wird.

"Das bedeutet mir alles"

Erst durch die Verschiebung der Spiele aus dem letzten Jahr hatte der Wasserspringer überhaupt ausreichend Zeit, um sich in seiner neuen Disziplin richtig vorzubereiten, erklärte er: "Ohne dieses Extrajahr würde ich heute nicht hier stehen. Dann dürfte ich nicht im Finale sein und diese tolle Platzierung einfahren." Deshalb war auch die Platzierung am Ende nicht das Wichtigste: "Das bedeutet mir alles. Ich bin ganz ohne Medaille ein absoluter Gewinner. Mir fehlen die Worte. Ich bin einfach nur glücklich." Offener, ehrlicher und besser lässt sich der olympische Gedanke wohl kaum zusammen fassen.

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